Gesteine Gasteins | |||
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Entstehung: Die Erdkruste ist immer wieder starken, seitlichen Drücken unterworfen,
was zu Deformierungen führt mit Faltenbildung und Verwerfung.
So werden Gebirgsketten gebildet, wobei hohe Temperaturen entstehen.
Als Resultat der Erwärmung und Druckerhöhung kommt es neben der
Deformierung auch zur Rekristallisation, welche als Metamorphose bezeichnet wird.
Bei der Regionalmetamorphose, wie sie bei der Gebirgsbildung auftritt werden viele
Quadratkilometer dadurch metamorphosiert, dass sie tief ins Erdinnere versenkt werden.
Die Kontaktmetamorphose hingegen tritt in der Nachbarschaft von Intrusionen z. B. magmatischer Gesteinsschmelze auf.
Durch die hohe Temperatur des Magmas (700-1100°C) wird das Nebengestein erhitzt und in der Folge rekristallisiert. Es entstehen neue Minerale.
Da bei der Kontaktmetamorphose geringere Drücke vorherrschen, ist der Mineralbestand
gegenüber denen der Regionalmetamorphose signifikant unterschiedlich.
Solche metamorphe Gesteine prägen praktisch das gesamte Gasteinertal bzw.
die Hohen Tauern. Der Zentralgneis ist ebenso durch Metamorphose entstanden, wie seine Schieferhülle.
Als Orthogestein bezeichnet man Metamorphite, die auf Magmatite zurückgehen. Paragesteine hingegen sind aus Sedimenten entstanden.
Die Einteilung erfolgt hier nach äußeren, deutlich erkennbaren Gefügemerkmalen - und unterteilen diese in -
Gneisgesteine - Schiefer - und - Felse -
Der - G n e i s - ist ein grobkörniges Gestein mit deutlicher, oft unregelmäßiger Schichtung und mit
einem Feldspatgehalt über 20%. Parallel zu den Schieferungsflächen
lässt sich der Gneis dickplattig spalten, bei hohem Glimmeranteil auch dünnplattig.
Körnig ausgebildete Minerale herrschen vor. Hauptgemengteile sind Feldspat und Quarz.
Die hier verwendeten Bezeichnungen der Gneise erfolgt nach dem Ausgangsgestein (Biotit-, Granatgneis) oder nach dem Gefüge (Augengneis, Plattengneis etc.) -
Der - Zentralgneis - entspricht einem porphyrischen Granitgneis und entspricht einem durch Druck- und Temperatur verändertem Granit.
Bei diesem im wellig geschieferten und von Muskovitschlieren durchzogenen Gestein erreicht der Kalifeldspat
eine Größe von bis zu 5cm. Der glasklare Quarz hebt sich vom porzellanweisen
Feldspat gut ab. Ist der Feldspat weniger sperrig angeordnet spricht man von "Augengneis" . . .
Der Zentralgneis bildet in Gastein die Hölltor-Rotgüldenkern und den Siglitzlappen.
Der zur Feldspatgruppe gehörende Albit ist ein verwitterungsbeständiger Plagioklas. Dieser ist aus der Restschmelze hervorgegangen und
erscheint uns als spaltenfüllendes Gestein hell und feinkörnig.
Der - S c h i e f e r - hat ein fein- bis mittelkörniges Gefüge mit
sehr deutlicher Schieferung. Die Mineralausbildung ist plattig.
Auf den Zwischenschichtflächen liegen oft Äderchen von Quarz und Feldspat (aber immer weniger als 20%).
Es gibt allerdings keine ebenen Bruchflächen, weil die plattigen Schiefermineralien nicht hintereinander, sondern nebeneinander liegen.
Der Schiefer wird entweder nach den hervorstechenden Eigenschaften (z.B. Phyllit als
kristalliner, feinschuppiger Schiefer mit deutlichen Seidenglanz, deren Glimmer zu glänzenden
Häuten ausgewalzt ist), nach bemerkenswerten Mineralien (z.B. Kalkglimmerschiefer mit Kalkspat,
Glimmer und Muskovit, Chlorit-Schiefer mit dem Hauptgemenge Chlorit) oder nach der Farbe
(z.B. Grün-Schiefer wie der Prasinit u.a.) benannt.
Beim - F e l s - liegt die Mineralausbildung fein- bis grobkörnig vor.
Eine Richtung im Gefüge ist nicht auszumachen, somit besteht keine Schieferung - sie sind massig.
Häufig wird bei der Benennung das Suffix -fels verwendet, wie z. B. Felsquarzit (Quarzit), Marmor, Amphibolit, Serpentinfels u.a.
M a r m o r - ist ein monomineralischer Metamorphit mit bis zu 99% Calcit.
Ausgangsmaterial ist Kalk- oder Dolomitstein. Die Kristalle wurden bei der Metamorphose vergröbert,
so dass sie etwa gleichmäßig groß mit freien Auge zu erkennen sind.
Q u a r z i t - ist ebenfalls ein monomineralischer Metamorphit mit über 80% Quarzanteil. Er tritt
massig auf, lässt also keine Richtung im Gefüge erkennen. Etwas Feldspat und Glimmer kann auftreten.
Bei übermäßig hohem Muskovitanteil kann eine leichte Schieferung auftreten.
Die im Gasteinertal vorkommenden Metamorpha alphabetisch nach Gruppen geordnet . . .
- Klicken Sie auf die Bilder bzw. die Links zur Bildbetrachtung -
ARCHIV - Beschreibung einzelner Gesteine | ||
Gneisgesteine | ||
Gneisgesteine zeigen ein grobkörniges Gefüge, schwache bis deutliche Schieferung und einen Feldspatgehalt von über 20%.
Die Schieferung wird insbesondere durch den Biotit besorgt, der sich
infolge seitlichen Drucks mit seiner Längsachse senkrecht zu dieser Richtung einregelt.
Parallel zu den Schieferungsflächen lässt sich der Gneis dickplattig
(cm bis dm) spalten. Bei hohen Glimmeranteilen ist vereinzelt auch eine dünnplattigere Abgliederung möglich.
Körnig ausgebildete Mineralien herrschen vor. An Mineralen überwiegt Feldspat und bildet zusammen mit
Quarz die körnigen, heller gefärbten Partien. Nebengemengteile sind Biotit, Muskovit, Hornblende, Granate, Sillimanit u.a.
Die Namen werden dabei entweder nach dem Ausgangsgestein (Granit-, Syenit-, Geröllgneis), den Gemengteilen (Biotit-, Muskovit-, Augen-, Granitgneis), nach dem Gefüge (Augen-, Platten-, Bändergneis) oder nach Art der Metamorphose (Epigneis) vergeben. |
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Granitgneis |
Granitgneis ist ein metamorph veränderter Granit. Er zeigt sich
grau bis rosa, immer mit alternierenden hellen und dunklen Partien, wobei die helleren meist grobkörniger, die dunkleren, die oft Glimmer enthalten gefaltet sind.
Muskovit, Biotit und Hornblende sind häufig.
Exner (1956) beschreibt den Granitgneis aus dem Tauerntunnel als flasrig, mittel- bis grobkörnig mit Kalifeldspatleisten bis zu 5cm Länge, welche lidförmig von Muskowitflasern umgeben sind. Die Hauptschieferungsfläche des Gesteins ist wellig. Neben den mehrere Millimeter langen Muskowitflasern bleiben die Biotitschüppchen klein (unter 2mm), xenomorph und häufchenförmig angereichert. Mit freiem Auge erkennt man ferner glasklare Quarzzeilen, die sich von den porzellanweißen Feldspatzeilen des übrigen Grundgewebes abheben. Die großen Kalifeldspate sind farblos, meist verzwillingt (Karlsbader Gesetz) und zeigen häufig zonare Einschlussringe aus Biotit und Plagioklas. DD: Gneisgranit zeigt nur mehr eine geringe Bänderung. Das Gefüge wird gröber und die Anordnung in Feldspat- und Quarzzeilen verschwindet. Muskowit tritt zurück und fehlt mitunter vollkommen. Biotit bildet 2-3 mm große, häufig sechseckige Blättchen. (Quelle: Ch. Exner, 1956) Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Heimatmuseum 11.5.2005 // Hieronymushaus/Gasteinertal am 09.05.2003 |
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Phyllonisierter Gneis |
Phyllonisierter, granitischer Gneis findet sich am Übergang von Gneis zu den angrenzenden
Glimmerschiefern. Spätere Durchbewegungsvorgänge führen zur Verquarzung der Gesteine.
Vorkommen in Gastein: Kötschachtal - Silberpfennig Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Silberpfennig/Gasteinertal am 10.8.2018 |
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Porphyrischer Granitgneis |
Typische Ausbildung eines Zentralgneis. Sperrig angeordnete, bis zu 5 cm lange Kalifeldspäte,
die von Muskowitschlieren umzogen sind bewirken, dass die Hauptschieferungsfläche des Gesteins nicht eben
und glatt, sondern wellig ist. Biotit-Schuppen bleiben klein, sie sind haufenförmig angereichert.
Der glasklare Quarz hebt sich vom porzellanweisen Feldspat gut ab.
Ist der Feldspat weniger sperrig angeordnet spricht man von Augengneis.
Im porphyrischen Granitgneis des Tauerntunnels befinden sich zahlreiche, biotit- und granatreiche, fein- bis mittelkörnige basische Fische. Ihre Größen schwanken von einigen Zentimetern bis zu mehreren Metern.
Vorkommen in Gastein: Obertags baut der porphyrische Granitgneis große Teile des Hölltorkernes auf: Zum Beispiel das Gebiet Gamskarl Spitze-Göttinger Spitze- Grünecker See-Kleiner Tauernsee, das Anlauftal um die Radeck Almen, den Gipfel des Rauchzagl Kogels, Glaserer usw. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Heimatmuseum/Gasteinertal 2005 |
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Augengneis |
Augengneis enthalten große Porphyroblasten von Feldspat oder Aggregate von Quarz und Feldspat, was
diesem Gestein ihr augenförmiges Aussehen verleiht. Die "Augen" erreichen dabei einen
Durchmesser von mehreren Zentimeter und sind nicht mehr regellos verteilt, sondern parallel angeordnet.
Hämatitbeimengungen können eine Rotfärbung bewirken. Siehe auch "Siglitzgneis" w.u.
Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Höhkar/Gasteinertal am 3.06.2003 |
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Siglitzgneis |
Beim Siglitzgneis handelt sich um einen mittelkörnigen plagioklasreichen Augengneis, dessen
Hauptbruch von Muskowitflasern überzogen wird, dem spärlich verstreute Biotit- und Chloritschüppchen
aufsitzen. Die Feldspataugen bleiben klein (wenige mm) und bestehen in der Regel aus Schachbrettalbit und Plagioklas.
Das charakteristische Reaktionsgefüge ist Schachbrettalbitisation des Kalifeldspates. Myrmekit ist selten,
Kalzit kommt reichlich vor.
Volumetrische Gesteinszusammensetzung des Siglitzgneis: Plagioklas 33 - 55 Vol%, Quarz 24 - 29 Vol%, Kalifeldspat 7 - 12, Muskovit 7 - 23, Biotit 0,1 - 5, Epidot 0-6, Chlorit 0,2 - 5,5, Kalzit 0,2 - 3,5, Apatit 0,2 - 1. Dazu Titanit, Orthit, Zirkon, Rutil, Pyrit, Magnetit und Eisenglimmer. Charakteristika des Siglitzgneis sind reichlich Glimmerschiefereinlagerung, Amphibolite und floitische Fische. Auch fehlen nicht die typischen Erscheinungen der Phyllonitisation und Weißschieferbildung. Die steckenden alten Schieferschollen im Siglitzgneis sind gut zu beobachten am Weg von der Schattbachalm zur Miesbichlscharte oder am Gipfel des Radhausberges. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Miesbichlscharte/Gasteinertal am 3.06.2003 |
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Forellengneis ◊ Bild-Galerie |
Bei dieser Gesteinsart finden sich Muskowitanhäufungen im Längsbruch, die wie
Fischschwärme aussehen und diesem Gneis den Namen gaben.
Vorkommen in Gastein: Anlauftal, Feuersang, Palfnerseeumgebung, Akar, Kleinelendscharte Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Palfnersee/Gasteinertal am 1.09.2003 |
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Granosyenit- gneis |
Ein schwarzweiß oder dunkelgrün und weiß gesprenkeltes Gestein von mittelgroben Korn, teils wenig (Gneisgranosyenit),
teils stark geschiefert (granosyenitischer Gneis). Die hellen Bestandteile sind Feldspat (mehr Kalifeldspat als Natronfeldspat),
aber mit wenig Quarz. Die dunklen Gemengteile erweisen sich als Biotit und Epidot, welche vielfach den
Platz von Hornblenden einnehmen.
- Ch. Exner beschreibt den Granosyenitgneis als ein -
schwarzweiß gesprenkeltes mittelkörniges, teils massiges, häufiger jedoch geschiefertes und sehr viele basische Fische enthaltendes Gestein,
das von F. Becke als "Syenitgneis" und von F. Angel als "Granosyenit" bezeichnet wurde. -
Nach G. Kirsch (1939) ist der Granosyenitgneis in Gastein das am stärksten radioaktive Gestein. -
Charakteristisch für den Granosyenitgneis ist der geringe Quarzanteil und das Vorherrschen des Kalifeldspates gegenüber dem Plagioklas. Die Plagioklase sind reichlich mit Mikrolithen von Klinozoisit, Epidot und Hellglimmer gefüllt. Unter den dunklen Gesteinsgemengteilen herrschen Biotit und Epidot vor. Sie sind zu Haufen gruppiert. Die Feldspate des granosyenitischen Gneises und Gneisgranosyenits besitzen mittlere Korngröße (um 0,5-1 cm); die Farbtönung der Feldspate ist matt bis hellgrau, jedenfalls nicht so rein weiß wie in den tonalitischen Tauerngesteinen. Die stets haufen- oder flaserförmig aggregierten dunklen Gemengteile besitzen bedeutend geringere Korngrößen als die Feldspate. Quarz ist nur in sehr untergeordnetem Maße vorhanden und kann sogar vollkommen fehlen. Biotit ist reichlich vorhanden, sind aber meist unter 1mm, gesellig mit Epidot. Die gewöhnliche Größe eindeutiger Biotit-Epidot-Pseudomorphosen nach Hornblende beträgt 10 x 6 mm. Wie sind makroskopisch durch ihre gelblichgrüne Farbe zu erkennen. Vorkommen in Gastein: Der Granosyenitgneis bzw. Gneisgranosyenit baut die sog. Romatedecke auf (Romatespitz, Mallniztriegel, Keuchenkar, Radhausberg). Archivbilder . . . Foto: © Anton Lafenthaler - Mallnitzgrube, Hörkarweg 2019 |
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. . . . | Gneis- granosyenit |
Ist das schwarzweiß oder dunkelgrün und weiß gesprenkeltes Gestein von mittelgroben Korn und wenig geschiefert,
so spricht Ch. Exner im Gegensatz zum granosyenitischer Gneis (s. d.) von Gneisgranosyenit.
Beide führen denselben Mineralbestand und dieselben metasomatischen Reaktionsgefüge.
In beiden Typen herrscht nachkinematische Kristallisation, d. h. das Korn ist meist klar und ungestört, höchstens der Quarz schwach undulös. Anderseits finden sich mitunter in beiden Typen Handstücke mit beträchtlicher, mikroskopisch sichtbarer postkristalliner Deformation.
Unter den dunklen Gesteinsgemengteilen herrschen Biotit und Epidot vor, die zu Haufen gruppiert sind. Derartige Gesteine sind so auch wesentlich dunkler als das granitische Gneise, die durch ihren Quarzreichtum und dem Vorherrschende der porzellanweißen Feldspatfarbe (Plagioklas) viel heller erscheinen. Muskowit ist in Gneisgranosyenit nicht vorhanden. Vorkommen in Gastein: Romatespitze-N-Flanke. Archivbilder . . . Kein Bild |
. . . . | Gneis- granodiorit |
In Arbeit ..........
Archivbilder . . . Kein Bild |
Hornblende-Biotit-Gneis |
Konglomeratgneis mit fuchsitführenden Hornblende-Biotit-Gneis findet man in Gastein
an der Grenze zwischen Tauernschieferhülle und Zentralgneis, 500m
nördlich der - Bockhartscharte - ...
Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Bockhart/Gasteinertal am 5.9.2005 |
Schiefergesteine | ||
Das Gemeinsame der Schiefergesteine ist ein fein- bis mittelkörniges Gefüge, sehr deutliche Schieferung und ein Feldspatgehalt von unter 20%. Das wesentliche Erkennungsmerkmal für diese Gesteinsfamilie ist das deutliche Parallelgefüge, das an die sedimentäre Schichtung erinnert. Während aber bei einer Schichtung durchgehende Schichtgrenzen zu erkennen und die Schichtflächen immer eben sind, gibt es bei geschieferten Gesteinen niemals ebene Bruchflächen, weil die plattigen "Schiefermineralien" nicht hintereinander, sondern nebeneinander liegen. | ||
Chlorit-Serizitschiefer |
Besteht überwiegend aus Serizit und Quarz, ohne wesentlichen Nebengemengteile. Chlorit ist das wesentliche Mineral;
es bedingt die Farbe und Schiefrigkeit. Farbe grün, aber auch grau, fein- bis mittelkörnig. Siehe dazu auch die
Felsformationen -
Vorkommen in Gastein: Poser Höhe - Mayerhofalmen/Dorfgastein Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Poser Höhe 11.10.2003 // Mayerhofalmweg/Dorfgastein am 17.3.2012 |
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Prasinit "Grün-Schiefer" |
Grünschiefer ist eine Sammelbezeichnung für feinkörnige, grünliche Schiefer. Vertreter sind: Amphibol-, Chlorit-, Epidotschiefer und Prasinit. Talk- und Glaukophanschiefer haben eine andere Entstehung. Grünschiefer entstehen bei mittelhohen Temperaturen und eher niedrigen Drücken. Prasinit ist ein feinkörniger Grünschiefer. Er hat ein eher gebändertes, kaum geschiefertes Aussehen. Kennzeichnende Hauptgemengteile sind Epidot und Albit; dazu kommt als weiterer Hauptgemengteil einerseits Chlorit (Chloritprasinite), anderseits mitunter Hornblende (Hornblendeprasinite). Prasinit hat ein mehr oder weniger giftgrünes bis gelblichdunkelgrünes, plattiges Aussehen. Siehe dazu auch die - Felsformationen - am Höndl. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Kramkogelgebiet 2003 // Ingelsberg, Bad Hofgastein 16.3.2012 |
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Talk-Schiefer "Grün-Schiefer" |
Gut spaltbarer, weicher Grünschiefer mit dem Hauptgemengteil Talk. Farbe weißgrau, grün gesprenkelt. Fühlt sich fettig an.
Die dichte Talkschiefervarietät mit geringen Beimengungen nennt man Steatit.
Besonders in der Nähe von Serpentin, sind grüne Schiefer, in Epidotschiefer oder Talkschiefer übergehend, mächtig entwickelt (Exner 1957).
Vorkommen in Gastein: z. B. Rastötzengraben. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Rastötzengraben/Gasteinertal am 12.05.2003 |
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Glimmerschiefer |
Glimmerschiefer ist geradezu der Inbegriff für Schiefergesteine. Gefüge grobschuppiger als beim Phyllit mit deutlicher Paralleltextur.
Frische Bruchflächen haben einen auffälligen Glanz.
Die Glimmerteilchen sind größer als 0,2 mm und daher mit bloßem Auge zu erkennen.
Spaltet gewöhnlich im mm- oder cm-Bereich. Abwechselnde Lagen von Glimmer- und Quarz-/Feldspat-reichen
Partien sind ausgeprägt.
Überwiegt Muskovit, so scheint die Farbe silbern-grau, Biotit führt zu braunen bis schwarzen Farbtönen.
Porphyroblastisches Wachstum von einzelnen Mineralien (Staurolith, Chloritoid, Granat, Disthen,
Andalusit, Hornblende) bewirken Knotenbildungen.
Vorkommen in Gastein: Remsach über Poser Höhe zum Flugkopf. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Poser Höhe/Gasteinertal am 11.10.2003 | |
Granat-Glimmerschiefer |
Textur: mittel- bis grobkörnig. Die Schieferung ist immer gut ausgeprägt.
Porphyroblasten von Granat gehen bis in den Zentimeterbereich. Die Schieferung legt sich um diese
Einsprengelungskristalle. Faltungen sind immer zu erkennen mit bisweilen lagenartigem Aussehen.
Neben Granat treten typischerweise Biotit, Muskovit und Quarz auf.
Der Granat ist rötlich und wird Almandin genannt. Er ist oft leicht aus dem Gestein herauszulösen.
Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Sportgastein/Gasteinertal am 09.05.2003 |
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Kalkphyllit |
Entsprechend der ursprünglichen Zusammensetzung der Kalksedimente wurden im Zuge der Metamorphose
die reinen Kalke in Kalkmarmore umgewandelt (Klammkalke), während aus mergeligen Kalken und Mergeln
die Kalkglimmerschiefer und Kalkphyllite hervorgingen. Unterscheidendes Merkmal ist der Glimmergehalt.
Vorkommen in Gastein: Bernkogel Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Bernkogel/Gasteinertal am 23.11.2003 |
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Klammkalk |
Entsprechend der ursprünglichen Zusammensetzung der Kalksedimente wurden im Zuge der Metamorphose
die reinen Kalke in Kalkmarmore umgewandelt und bildeten hier den Klammkalk, der bereits der Metamorphose unterlag,
sadass aufgrund der hohen Temperatur und Drücke keine Fossilien mehr gefunden werden können.
Es ist ein dunkelgrauer, halbkristalliner Bänderkalk. In den Felsformationen sind auch Calcitbänder anzutreffen!
Anmerkung: Als - Kalkstein - müsste er den Sedimentiten hinzugesellt werden, ist im Gasteinertal aber bereits metamorph verändert und somit ein Metamorphit. Vorkommen in Gastein: Rauchkögerl, Klammstein Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Rauchkögerl/Gasteinertal am 14.10.2003 |
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Kalkglimmer- schiefer |
Dieser besteht aus Kalkspat, Quarz und Muskovit und erscheint uns nach Verwitterung braun.
Der frische Bruch ist blaugrau. Liegt der Glimmer nicht in einzelnen Plättchen, sondern in zusammenhängenden
Häuten vor, so spricht man von Kalkphyllit.
Dieser erscheint uns nach Verwitterung braun und unansehnlich. Vorkommen in Gastein: Bernkogel, Kramkogel, Hundskopf, Gamskarkogel Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Gamskarkogel/Gasteinertal am 12.10.2003 |
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Schwarzphyllit |
Besteht aus Quarz, Hellglimmer und insbesonders graphitischen Beimengungen, was
ihm die schwarze Farbe verleiht. Teilweise scheinen Schiefertone nachweisbar,
insbesondere Tonschiefer mit Pyritkristallen.
Vorkommen in Gastein: Gasteiner Höhenweg (Bad Gastein - Hofgastein), Stanzscharte Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Planitzenweg/Gasteinertal am 24.10.2003 |
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Ton-Schiefer |
Der echte, kristalline Tonschiefer gehört zweifelsfrei zu den metamorphen Gesteinen.
Das Gefüge ist feinkörnig, ausgezeichnete Schieferung mit flacher Abgliederung.
Die Farbe hier schwarz (Graphit) geht aber auch bis blau, grün (Chlorit) oder braun (Limonit).
Mehrfarbigkeit ist möglich.
Ausgangsgestein ist toniges Sediment; siehe - Pelite - Schieferton. Der Mineralbestand richtet sich nach dem ursprünglichen Sediment und den Mineralneubildungen wie Quarz, Tonminerale, Illit, Chlorit, sedimentärer Muskovit, Feldspat, Calcit, Pyrit und kohlige Substanzen. Ist makroskopisch Muskovit nachweisbar, so spricht man von Phyllit. Beim Tonschiefer ist bereits die metamorphe Schieferung zu erkennen, die im beliebigen Winkel zur sedimentären Schichtung liegt. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Paarseenweg/Gasteinertal am 29.04.2003 |
ARCHIV - Beschreibung einzelner Gesteine | ||
Felse | ||
Die Mineralausbildung ist fein- bis grobkörnig. Schieferung besteht keine, ebenso sind keine Platten abzuspalten. Zahlreiche Minaralien kommen vor. Eine Richtung im Gefüge ist nicht auszumachen - sie sind massig. | ||
Amphibolit |
Amphibolite sind Gesteine, die vorwiegend aus Amphibol aufgebaut sind, die allerdings chemisch
ziemlich variabel sind (gr. amphibolos = zweideutig, unbestimmt).
Die charakteristischen Minerale sind Plagioklase und Hornblende. Übersteigt der Feldspatgehalt
50% so spricht man von Amphibolgneis, bei
über 80% ist der Name Amphibolschiefer bzw. Amphibolfels angebracht.
Merkmale: Mittel- bis grobkörnige hell-/dunkelgrünes bis schwarzes Gestein. Wenn grobkörnig, dann treten die Plagioklase als weiße bis gelbliche Flecken hervor. Viele Amphibolite haben durch eine Lagentextur ein deutlich gebändertes Aussehen. Die Schieferung kann gut ausgebildet sein. Porphyroblasten, besonders von Granat können vorkommen. In Gastein besteht der Amphibolit aus grünweiß gesprenkelter Hornblende und albitischen Feldspat. Vorkommen in Gastein: Ankogelgebiet - Hannoverhaus - Seebachtal - Staplitz Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Gasteinmuseum 2005 |
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Aktinolith |
Ein in metamorphen Gesteinen häufiger Amphibol ist Aktinolith (Strahlstein). Die Kristalle erscheinen dunkelgrün.
Er gehört zur Gruppe der Calcium-Amphibole.
Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Bräuwinkel, Siglitztal in Gastein |
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Marmor Angertal-Marmor ◊ Bild-Galerie |
Die Kristalle sind mit freiem Auge erkennbar, die Kanten sind lichtdurchscheinend. Manche Stücke zeigen
grünliche Gemengteile wie beim Olivin oder Serpentin.
Vorkommen in Gastein: Angertal, Erzwies, Poserhöhe Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Angertal/Gasteinertal am 04.05.2003 |
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Dolomit- Marmor |
Dolomit-Marmor ist ein durch Magnesium veränderter Kalk, welcher in kristalliner
Form vorliegt. Farbe gelblich-weiß.
Vorkommen in Gastein: Angertal, Poserhöhe, Nachtkarwand, Erzwies. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Poserhöhe/Gasteinertal 2004 |
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Kalk- Marmor Calcit-Marmor |
Massig, mittel- bis grobkristallin und wie Kalkstein monomineralisch (bis zu 99%) aus Calcit aufgebaut.
Die Kristalle werden bei der Metamorphose etwas vergröbert, so dass sie etwa gleichmäßig groß mit dem bloßen
Auge gerade noch zu erkennen sind. Viele Minerale kommen als Nebengemengteile in Frage. An den Kanten ist er
lichtdurchscheinend, keine Hohlräume. Begleitmineralie können sein:
Amphibole, Chlorit, Epidot, Glimmer, Granate, Graphit, Hämatit, Limonit, Plagioklas, Pyrit, Pyroxene, Quarz,
Serpentin, Vesuvian, Wollastonit u.a.
Anmerkung: Marmor (= "schimmernder Felsblock") wird verschieden definiert. Der echte kristalline Marmor ist ein calcitischer Metamorphit. Marmor wird aber auch als Oberbegriff für Kalk- und Dolomitmarmor verstanden. Vorkommen in Gastein: Kögerlalm, Klammstein Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Kögerlalm/Gasteinertal 2004 |
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Quarzit |
Felsquarzit ist massig, ungeschiefert (oder leicht geschiefert) und bildet oft dicke Bänke.
Quarz > 80% - Als Nebengemengteile können Feldspäte, Glimmer, Chlorit u.a. vorkommen. Farbe weiß,
grau, manchmal auch braun oder rötlich.
Siehe auch die Gesteinsformation südlich des - Rauchkögerl - am Hahnbalzköpflweg . . .
Vorkommen in Gastein: Rauchkögerl, Stubnerkogel Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Rauchkögerl/Gasteinertal am 11.6.2005 |
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Serpentinit ◊ Bild-Galerie |
Massig. linsenartig, grün, überwiegend aus Serpentinmineralien (Olivin, Pyroxene, Granate, Amphibole ...) bestehend. Gefüge dicht, manchmal fasrig
oder blättrig (siehe dazu - Antigorit/Chrysotil) - fast stets massig.
Vereinzelt eine leichte Schieferung vorhanden. Aufgrund der unterschiedlichen Gemengteile fleckig,
durchstreiftes, geflammtes oder durchadertes Aussehen. Farbe schwankt vom hellen Graugrün bis zu Grünschwarz.
Der Name "Serpentin" (= Schlange) nimmt auf das fleckige Aussehen bezug. Serpentinit entsteht hauptsächlich durch Zersetzung von basischen Magmatiten (Plutonite: z.B. Gabbros; Vulkanite: z.B. Basalte) innerhalb des Gebirges. Archivbilder . . . Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Laderdinger Almen/Gasteinertal am 5.06.2003 |
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Gesteine im Gasteinertal : Metamorpha
© 2004 Anton Ernst Lafenthaler
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