Gesteine Gasteins | |||
|
Die 7 Kristallsysteme werden aufgrund der unterschiedlichen Winkel der Achsen und den
Verhältnissen der Achsenlänge charakterisiert.
Hier werden vorgestellt das trikline
Kristallsystem mit dem Pinakoid und dem Pedion und das monokline Kristallsystem mit zusätzlich
Prisma und Doma. In diesen Kristallsystemen sind alle einfachen Formen
"offene Formen", sie bilden also keine geschlossenen Körper und müssen
deshalb aus Kombinationen verschiedener Formen bestehen.
Solche Kombinationen verschiedener einfacher Formen sind an Kristallen der
unterschiedlichen Kristallsystemen sehr häufig.
Dabei werden entsprechend den unterschiedlichen Symmetrieachsen (SA), den
Symmetrieebenen (SE), sowie nach Vorhandensein
oder Fehlen eines Symmetriezentrums (SZ) jeweils mehrere Symmetrieklassen unterschieden.
TRIKLIN - Beim triklinen Kristallsystem (griech. tris = dreifach, klinein = neigen) sind alle Achsen von unterschiedlicher Länge und ebenso die Winkel zueinander ungleich. Sind die Kanten und Flächen ohne Symmetrie, so heißen die Kristallflächen Pedien (gr. pedion - Fläche). Es liegt nur eine 1-zählige Symmetrieachse vor. Hat jedoch jede Fläche stets eine gleichwertige Gegenfläche und zwar bei allen möglichen Lagen, so liegt ein Symmetriezentrum vor. Solche gegenüberliegende Flächenpaare werden Pinakoide genannt (z.B. Plagioklase). Daraus ergeben sich 2 Symmetrieklassen.
MONOKLIN -
Beim monokline Kristallsystem sind alle Achsen von unterschiedliche Länge, zwei der drei
Achsenwinkel weisen aber einen rechten Winkel auf.
Flächen die senkrecht zur Spiegelebene bzw. zur Symmetrieachse liegen bleiben Pedien.
Flächen die parallel zur Spiegelebene bzw. zur Drehachse liegen bleiben Pinakoide.
Existiert eine 2-zählige Achse, und liegen die Flächen parallel dazu, so bilden sie
ein Pinakoid.
Kann eine Fläche gespiegelt werden, sodass dachförmige Flächenpaare entstehen, so liegt
eine Symmetrieebene vor; es entsteht ein Doma.
Die Kombination von 2 der 3 Symmetrieelemente ergeben immer ein Prisma.
t r i k l i n | ||
---|---|---|
- Die charakteristischen Formen dieses Kristallsystems - |
||
Pedion 1 |
Triklin-pediale Symmetrieklasse - trikline Hemiedrie! - Die Kanten und Flächen sind ohne Symmetrie, es gibt keine entsprechenden Gegenflächen.
Die Kristallflächen heißen Pedien. Es liegt somit nur eine 1-zählige Symmetrieachse vor
(die Kristallflächen decken sich nur mit sich selbst).
- Symmetrie: Keine! |
|
Pinakoid 1 (inv) |
Triklin-pinakoidale Symmetrieklasse - Trikline Holoedrie! - Hat jede Fläche stets eine gleichwertige Gegenfläche und zwar bei allen möglichen Lagen,
so existiert ein Symmetriezentrum. Solche gegenüberliegende Flächenpaare werden Pinakoide genannt.
- Symmetrie: 1 Symmetriezentrum (SZ)! - Beispiele: Orthoklas - Anorthit |
|
m o n o k l i n | ||
- Die charakteristischen Formen dieses Kristallsystems - | ||
Doma m |
Monoklin-domatische Symmetrieklasse - Monokline Hemiedrie! -Die Fläche kann über eine
Symmetrieebene gespiegelt werden. Es entstehen dachförmige Flächenpaare (=Domen).
- Flächenkombinationen mit Pedion und Pinakoid. - Symmetrie: 1 Symmetrieebene (SE)! |
|
Sphenoid 2 |
Monoklin-sphenoidische Symmetrieklasse - Monokline Hemimorphie! - Die Fläche kann nach Drehung um 180°
zur Deckung gebracht werden. Es besteht somit eine 2-zählige (digonale) Symmetrieachse.
- Flächenkombinationen mit Pedion und Pinakoid. - Symmetrie: eine 2-zählig Symmetrieachse. - Beispiele: Rohrzucker |
|
Prisma 2/m |
Monoklin-prismatische Symmetrieklasse - Monokline Holoedrie! - Beim Prisma vereinen sich die beiden
vorhergehenden Eigenschaften. Es existiert eine Drehachse, eine Symmetrieebene und ein Symmetriezentrum.
- Symmetrie: 1 digonale Drehachse. 1 Symmetrieebene, 1 Symmetriezentrum (SZ)! - Beispiele: Antigorit - Arsenkies - Diopsid - Erythrin - Glimmer - Orthoklas - Gadolinit - Azurit - Biotit - Epidot - Heulandit - Titanit - Stilbit - Augit, Hornblende, Wolframit, Gips |
Die Kristallbildung ist ein hoch komplizierter Vorgang. Die Einordnung der Minerale in die
32 Kristallsysteme ist oft nur über die Mikroskopie oder die Röntgenspektroskopie möglich.
Schöne, mit freiem Auge sichtbare Kristalle sind eher die Ausnahme.
Zur Erklärung der Symbole 2/m siehe - Symmetrieachse/-ebenen -
Weitere Kristallsysteme finden sich auf den Seiten:
kubisch - hexagonal -
rhombisch -
tetragonal - trigonal
Weiterführende und verwandte Themen : |
• Mineralogie : Klassifikation der Mineralien -
• Gesteinskunde : Eruptivgesteine - Plutonite, Vulkanite • Gesteinskunde : Metamorphe Gesteine - • Gesteinskunde : Sedimentgesteine - • Geologie : Zentralalpen - Geolog. Übersicht |
Panoptikum - | - Naturbilder |
Home | Stichwortverzeichnis | Inhaltsverzeichnis | Wanderwege | Tiere | Pflanzen | Ökologie | Geologie | Biotope |
Gesteine/Mineralien im Gasteinertal: triklin, /monoklin
© 2004 Anton Ernst Lafenthaler
s-kritmk