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Wb - Gasteinertal/Wanderwege: Bad Gastein - Kühkar/Kesselkar
Wanderwege, Bad Gastein Wanderziele
Bad Gastein
Wanderkarte, Bad Gastein

Kühkar . Kesselkar

1.786 m

Kühkar Das Kühkar ist vom Alpenhaus Prossau in östlicher Richtung über steiles Waldgelände zu erreichen. Der Weg bzw. Vinzenz-Havel-Steig - benannt nach dem jahrzehntelang tätigen Wegwart des AV-Zweiges Bad Gastein - führt zunächst durch den dichten Wald bis zur Grenze der Kernzone des Nationalpark Hohe Tauern. Hier lichtet sich der Wald und der Weg führt nicht mehr so steil direkt auf die Hochebene, dem Kühkar, ein mit Zirben und Lärchen bestandenes Durchströmungsmoor. Die alte Kesselalmhütte ist verfallen. In ihrer Nähe soll Ende des 18.Jahrhunderts der letzte Bär erlegt worden sein.

Kühkar, Durchströmungsmoor Die Berge, die das Kühkar und weiter oben das Kesselkar umschließen sind, von Nordosten beginnend der Grasleitenkopf mit der Bärenscharte, der Hühnerkarkopf und dann schon südlich gelegen der Keesnickel- und Keeskogel mit der Kleinelendscharte, die den Übergang ins Maltatal ermöglicht. Der Böcksteinkogel bildet den Abschluss nach Westen.

Will man an diesem schönen aber doch feuchten Ort nicht länger verweilen, so kann man den Weg weiter gehen hinein ins Kesselkar und aktive Bergsteiger können der Markierung folgend gar den Übergang nach Kärnten wagen. Man muss dazu aber die Kleinelendscharte passieren, die ihren Namen wahrlich gerecht wird, auch wenn deren ursprüngliche Bedeutung eine andere ist.

Weg, Kesselnickelkogel Um ins Klein-Elendtal bzw. Maltatal zu gelangen ist der Anstieg auf die - Kleinelendscharte - unumgänglich. Dazu vorweg muss ich aber bemerken, dass dieser Weg nur den Alpinisten vorbehalten bleiben soll. Der Weg ist gepflastert von Granitsteinen unterschiedlichster Größe und trotz dem Bemühen der Verantwortlichen, diesen Weg begehbar zu halten, ist das Gelände dermaßen unwegsam, dass nicht nur die Verletzungsgefahr groß, sondern der Steig insgesamt als doch gefährlich einzustufen ist.

Biwak, Kleinelendscharte Trotzdem ist diese Route eine der faszinierensten die wir im Gasteinertal haben. Die Umgebung ist einzigartig, Blockwerk und Schutt wechseln mit hochalpinen Pflanzenwuchs. Bei Schönwetter ist die Tour ein Erlebnis, bei Schlechtwetter ein Abenteuer. Sollte man den Rückweg nicht mehr schaffen oder von einem Unwetter überrascht werden, so kann man oben angekommen im Ali Lanti-Biwak Schutz suchen. Die "alte Ali Lanti" existiert aber nicht mehr. Im September 2003 wurde sie durch eine geradezu luxuriös eingerichtete neue "Holzschachtel" ersetzt.

Dem Blumenfreund bietet diese Route eher wenig im Vergleich zu anderen Gebieten in Gastein. Mit Ausnahme des Durchströmungsmoores (Kühkar), welches insbesondere Spezialisten bzw. Ökologen das Herz höher schlagen lässt, sind es hier die Naturgewalten, die den Alpinisten beeindrucken. Die Tour auf die - Kleinelendscharte - sollte nicht spontan, sondern geplant erfolgen. Gute Kondition und Bergerfahrung sind Voraussetzung, denn der Name diese Scharte ist bezeichnend. Der Rückweg ist entsprechend einzuplanen.

Kühkar Kühkar, Gasteinertal Kühkar, Keesnickelkogel Kühkar Kühkar, Kesselkar

Besonders beeindruckend, wie bereits erwähnt ist im unteren Kesselkar, auch "Kühkar" genannt das riesige Moor, welches die Moose insbesondere im Herbst wirklich bunt erscheinen lassen. Insgesamt wird die gesamte Hochebene praktisch von Zirbenwald und dieser ausgedehnten Moorfläche bestimmt. Es handelt sich dabei um ein äußerst hochwertiges und intaktes Durchströmungsmoor. Dann beginnen die Latschengebüsche mit Schutt bzw. Blockwerk und die hochalpine, eher karge Vegetation auf dem steinigen Weg in das obere Kesselkar.

Kesselkar, Kötschachtal Kesselkar, Kötschachtal Kesselkar, Kötschachtal Kesselkar, Kötschachtal
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Biotope: An Biotopen finden sich im Kühkar bzw. Kesselkar vornehmlich das bereits erwähnte Durchströmungsmoor, sowie Latschengebüsche, Zirbenwald und Schuttfelder, begleitet von Grünerlengebüschen. Der Kesselkarbach, ein Gebirgsbach der Güteklasse I verläuft zum Teil unterirdisch im Blockwerk.

Biotope
Kühkar, Zirbenwald Kühkar, Niedermoor Zirbenwald beim Niedermoor Gletscherschliff, Kesselkar
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Anmerkung: Zu dem in den Wanderkarten ausgewiesenem Kühkar gehört offensichtlich auch das links der Talenge weit oberhalb gelegen Kar (etwa weitere 400 Höhenmeter) im Anstieg zum Böcksteinkogel. Der mühevolle Anstieg auf dieses höher gelegene Kar soll an dieser Stelle nicht empfohlen werden, zumal nur ein beschwerlicher Steig dorthin führt, welcher kaum auszumachen ist. Von der Kesselkarhütte führt der Vinzenz-Havel-Weg weiter ins sog. "obere" Kühkar bzw. Kesselkar.
Die Bezeichnung "Kühkar" findet sich in der alten Literatur des 19. Jahrhunderts nicht. Hier bezeichnet Muchar, 1834 z. B. die Prossau als "untere Bräualpe" und die entsprechende Hochebene, das heutige "Kühkar" als die "obere Bräualpe" bzw. die "Kesselalpe".
Südlich des Reedsee findet sich ebenfalls ein Kar, welches " Kühkar " genannt wird. Als "Kar" wird allgemein ein Hochgebirgskessel bzw. eine Mulde vor Hochgebirgswänden bezeichnet.

Weiterführende und verwandte Themen :
• Biotope-Region : Kühkar/Kesselkar - Kötschachtal
• Dokumentation : Frühe Spazier-, Wanderwege - ab 1830
• Ökologie : Vegetation-Biotope-Umwelt - Gasteinertal
• Panoptikum : Naturbilder - Vorschau (Flora, Fauna u. a.)

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Die Wegbeschreibung ist ohne Gewähr.
Bitte beachten Sie am Ende jeder Seite das Erstellungs- bzw. Änderungsdatum.
Gehzeit vom Alpenhaus Prossau bis in die Hochebene (Kesselkarhütte): 1 - 2 Stunden
und weiter bis auf die Kleinelendscharte noch 3 - 4 Stunden

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Gasteinertal/Wanderwege: Kühkar, Kesselkar
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