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GOb35 - Biotoptypen/Gasteinertal: Alpine Hochlagen an und über der Waldgrenze
Biotope, Gasteinertal Biotope im
Gasteinertal
Inhalt

Biotoptypen . Gasteinertal

Alpine Rasen

Alpine Kalkrasen 3.5.1 - Nacktriedwindecken 3.5.2 - Silikatrasen 3.5.3

Oberhalb der Waldgrenze existieren zahlreiche verschiedene Rasengesellschaften, deren Zusammensetzung von den chemischen und physikalischen Boden- sowie den Klimafaktoren bestimmt sind. Wegen der eher geringen Feinerdeanteile herrscht auch Nährstoffarmut. Aufgrund der äußeren Bedingungen sind diese Rasengesellschaften oft nur in unzusammenhängenden Flecken oder langen Bändern ausgebildet. Zudem werden die Alpenweideflächen in der oberen Waldstufe immer wieder intensiv genutzt.
Im alpinen Lebensraum bedingen vor allem die Unterschiede zwischen Karbonat- und Silikatgesteinen das Grundverteilungsmuster der Vegetation. Das Geländerelief verursacht kleinräumige Unterschiede. Die kalkalpinen Rasen mit Sesleria albicans und Carex firma stehen die silikatalpinen Rasen mit Carex curvula gegenüber. Dazu kommen noch die Schneeböden- und Schneetälchen-Formationen, die sich mit den alpinen Rasen mosaikartig verflechten.
Biotoptyp (Sbg.1994): Alpine Hochlagen an und über der Waldgrenze - Alpine Rasen 3.5

Alpine Kalkrasen . 351

Die Alpine Kalkmagerrasen sind buntblumige, artenreiche Rasengesellschaften der Hochgebirge oberhalb der Waldgrenze auf Kalkstein.
Alpine Kalkrasen sind Urrasen auf flach gründigen Böden über durchlässigem Kalkgestein mit geringer Nährstoffzufuhr, langer Schneebedeckung, hoher Sonneneinstrahlung und ständigem Wind. Genutzt werden die Kalk-Urwiesen als Almweide. Oberhalb der potentiellen Baumgrenze handelt es sich um Hochalmen, die nur an 40 - 60 Tagen im Jahr beweidbar sind. Als Almwirtschaftliche Ersatzgesellschaften breiten sich die Kalkmagerrasen durch Rodung und Beweidung auch unterhalb der Baumgrenze aus. Solche Flächen verbuschen und bewalden aber rasch wieder, wenn sie nicht mehr genutzt werden.
Biotoptyp (Sbg.1994): Alpine Kalkrasen 3.5.1
Polsterseggenrasen - Firmetum
Der Polsterseggenrasen - Caricetum firmae - ist streng genommen an einen hohen Kalkgehalt des Bodens gebunden und siedelt in Höhen über 1900 m. In tieferen Lagen können an geneigten Lokalitäten Dauergesellschaften ausgebildet sein. Charakterarten sind die kälte- und winterharte Polstersegge - Carex firma, der Blaue Steinbrech - Saxifraga caesia und die Alpenzwergorchis - Chamorchis alpina.
Biotoptyp (Sbg.1994): Alpine Kalkrasen, Polsterseggenrasen - Firmetum 3.5.1.1

Das Caricetum firmae besiedelt dichte Rasen harter Karbonate in exponierter Lage. Der Schwerpunkt liegt in der alpinen Stufe. Mehrfach scheinen die Areale im Winter vom Wind freigeblasen, obwohl sie im Allgemeinen schon den Schneeschutz genießen. Im Sommer treten bis zu 40°C auf, im Winter bis -70 Grad, ohne nennenswerte Wasserdefizite.

Archiv : Biotopkartierung
Polsterseggenrasen, Hohe Scharte
Polsterseggenrasen 3.5.1.1

Vorkommen im Gasteinertal: Polsterseggenrasen kommen im Gasteinertal als Biotoptyp nur 2 mal vor und zwar im Schlossalmgebiet in Bad Hofgastein auf der Hohen Scharte (Felsrasen) und am Gipfelaufbau Lungkogel.

Silberwurzteppich
Der Silberwurzteppich - Dryadetum octopetalae ist ein Pionier- bzw. Dauerstadium, das bei ungestörter Entwicklung in einen Polsterseggenrasen (Firmetum), seltener auch in eine Blaugrashorstseggenhalde überleitet. Von Sonderstandorten abgesehen ist er an die obere subalpine bis alpine Höhenstufe über Kalkgestein gebunden. Charakterart ist die Silberwurz - Dryas octopetala. Die Blaugrashalden entwickeln sich aus Dryas-Pionierfluren oder aus Spalierweiden-Initialen.
Biotoptyp (Sbg.1994): Alpine Kalkrasen, Silberwurzteppich 3.5.1.2
Dryas-Pionierfluren Dryas-Pionierfluren
Throneck, Gasteinertal - Bildgalerie - . . .

Vorkommen im Gasteinertal: Lediglich einmal kommt der Biotoptyp Silberwurzteppich im Gasteinertal vor und zwar im Erzwiesgebiet östlich vom Mitterastenkopf in einen windexponierten flachgründigen sanft geneigten Hangbereich.

Blaugrashorstseggenhalde
Die Blaugrashorstseggenhalde - Seslerio variae-Caricetum sempervirentis - kommt auf meist südexponierten Kalk- und Dolomitstandorten oberhalb der Waldgrenze sowie auf natürlich waldfreien Flächen und Rodungen in der Waldregion vor. Die Gesellschaft wächst auf lockeren, humusarmen, basenreichen Böden, bei denen häufig Bodenrutschungen (Solifluktion) vorkommen, wodurch ein getrepptes Erscheinungsbild entsteht. Diese Pflanzengesellschaft gilt als Blumenwiese der Alpen. Neben dem Blaugras - Sesleria varia und der Horstsegge - Carex sempervirens gelten das Edelweiß - Leontopodium alpinum, Jacquin's Spitzkiel - Oxytropis jacquinii und das Kopfige Läusekraut - Pedicularis rostrato-capitata als Charakterpflanzen.
Biotoptyp (Sbg.1994): Alpine Kalkrasen, Blaugrashorstseggenhalde 3.5.1.3

Blaugrasrasen mit dominierender Sesleria albicans sind vorwiegend primäre Rasengesellschaften der alpinen und subalpinen Stufe auf basenreichen, mild oder neutral reagierenden Humusboden. Die Gesellschaften setzen sich aus alpinen oder submediterran-alpinen Florenelementen zusammen, deren Zustrom postglazial erfolgte. Die Gesellschaften der Blaugrasrasen (Seslerio-Caricetum sempervirentis) lösen die Trespen-Trockenrasen von der subalpinen Stufe an nach oben hin ab.

Archiv : Biotopkartierung
Kalkmagerrasen, Throneck Felsrasen, Schuhflicker Almweide, Ecklgrube Kalkmagerrasen, Flugkopf Kalkmagerrasen, Flugkopf Kalkmagerrasen, Flugkopf Blaugrashorstseggenhalde, Teufelskirchen
Blaugrashorstseggenhalde 3.5.1.3.

Vorkommen im Gasteinertal: Blaugrasrasen bzw. Kalkmagerrasen sind im Gasteinertal vorwiegend in den Gebieten Schuhflicker, Throneck sowie Mitterastenkopf bis Schlossalm vertreten und zwar mit insgesamt 13 Biotopen.

Subalpine Rostseggenhalde
Die Subalpine Rostseggenhalde - Caricetum ferruginei s.str. - stellt hohe Ansprüche an den Wasser-, Nährstoff- und Basenhaushalt und siedelt auf frischen, skelettreichen Böden mit zumeist hohen Basengehalt. Die reichhaltige Artengarnitur dieser Pflanzengesellschaft enthält neben Carex ferruginea häufig das Bunte Reitgras - Calamagrostis varia, die Ästige Graslilie - Anthericum ramosum, das Blaugras - Sesleria varia, die kugelige Teufelkralle - Phyteuma orbiculare und die Glänzende Skabiose - Scabiosa lucida.
Caricetum ferrugineae - Rostseggenrasen - nehmen in der unteren alpinen Stufe und in der subalpinen Stufe noch größere Flächen ein, die auch als Wildheumähder noch regelmäßig genutzt werden. Astragalus frigidus und Hedysarum hedysaroides kennzeichnen neben Leontodon helveticus den Vegetationsaspekt der Rostseggenrasen.
Biotoptyp (Sbg.1994): Alpine Kalkrasen, Subalpine Rostseggenhalde 3.5.1.4
Archiv : Biotopkartierung
Violettschwingelrasen, Rührkübel
Rostseggenhalde 3.5.1.4.

Vorkommen im Gasteinertal: Lediglich 3 Biotope des Biotoptyps Rostseggenhalde kommen im Gasteinertal vor, auf der Rettenwandalm, Baldaufstein und beim Ecklgrubensee.

Violettschwingelrasen
Der Violettschwingelrasen - Trifolio thalii-Festucetum violaceae - besiedelt mäßig geneigte Hänge über kalkarmen bis kalkreichen Gesteinen, die im Sommer ausreichend Sonneneinstrahlung, im Winter jedoch eine gute Schneebedeckung gewährleisten. Die Hauptverbreitung liegt in Höhenlagen zwischen 1950 und 2400 m. Typische und prägende Arten sind der Schwingel - Festuca pictucea, eine Kleinart aus der Verwandtschaft des Violettschwingel.
Biotoptyp (Sbg.1994): Violettschwingelrasen 3.5.1.5.
Archiv : Biotopkartierung
Violettschwingelrasen, Rührkübel Violettschwingelrasen, Kalkbretterkopf
Violettschwingelrasen 3.5.1.5.

Vorkommen im Gasteinertal: Nur 2 Biotope des Biotoptyps Violettschwingelrasen kommen im Gasteinertal vor und zwar am Kalkbretterkopf und am Rührkübel.

Laserkraut-Reitgrasflur
Die Laserkraut-Reitgrasflur - Laserpitio-Calamagrostietum variae - kommt auf tiefgründigen Böden über kalkreichen Untergrund in steilen, sonnigen Lagen vor. Typische Arten sind das Bunte Reitgras - Calamagrostis varia, das Blaugras - Sesleria varia, die Ästige Graslilie - Anthericum ramosum, das Breitblättrige Laserkraut - Laserpitium latifolium und das narzissenblütige Windröschen - Anemone narcissiflora.
Biotoptyp (Sbg.1994): Laserkraut-Reitgrasflur 3.5.1.6
Archiv : Biotopkartierung
Reitgrasflur, Rettenwandalm
Laserkraut-Reitgrasflur 3.5.1.6

Vorkommen im Gasteinertal: Im Gasteinertal sind 4 Biotope des Biotoptyps - Laserkraut-Reitgrasflur - bekannt und zwar auf der Haitzingalm und der Rettenwandalm.

Nacktriedwindecken . 352

Von den silikatalpinen Rasen zu den kalkalpinen Rasen vermittelt das arktisch-alpine Nacktried - Elyna myosuroides, welches wind- und kälteharte Rasen schneearmer Grate und Windecken in der oberen alpinen Stufe auf Kalkgestein oder kalkhaltigen Silikatgesteinen mit hoher mineralischer Feinerde auszubilden vermag.
Nacktriedsteppen sind als Kältesteppen der nordhemisphärischen Hochgebirge in den mittel- und südeuropäischen Hochgebirgen auf Sonderstandorte (windgefegte Kanten mit basischen bis schwach sauren Böden) beschränkt. Die Begleitartengarnitur ist stark von den regionalen Floren abhängig.
Biotoptyp (Sbg.1994): Nacktriedwindecken 3.5.2
Nacktriedrasen
Die Nacktriedrasen - Elynetum myosuroides - findet man an windexponierten, im Winter meist schneefrei gefegten Gratlagen in Höhen zwischen 2.200 und 2.700 m über basischem Untergrundgestein. Die Gesellschaft kommt vor allem dort vor, wo geschlossenen Rasen aufgerissen werden, und stellt damit zumeist eine Dauergesellschaft bzw. ein Abbaustadium geschlossener Rasen dar. Die Pflanzen zeichnen sich durch extreme Kälte-, Trockenheit- und Windresistenz aus. Charakterarten sind das Nacktried - Elyna myosuroides. Daneben treten konstante Arten wie die Felsensegge - Carex rupestris, die Quendelblättrige Weide - Salix serpyllifolia, die Gletschernelke - Dianthus glacialis, die Russfarbige Segge - Carex fuliginosa und die Kleinblütige Segge - Carex parviflora.
Nacktriedrasen liegen über Kalkgestein oder kalkreichen Silikatgestein mit hohem mineralischen Feinerdegehalt. Immer dominiert Elyna myosuroides (=Kobresia myosuroides), die Charakterarten variieren wenig und sind meist vollzählig vorhanden. Die Lücken werden durch Strauchflechten geschlossen. Im Bereich der Kalkglimmerschiefer und Kalkphylliten der Hohen Tauern sind die Bestände großflächig vorhanden.
Biotoptyp (Sbg.1994): Nacktriedrasen (Elynetum) 3.5.2.1
Archiv : Biotopkartierung
Nacktriedrasen, Kalkbretterkopf Nacktriedrasen, Silberpfennig
Nacktriedrasen 3.5.2.1.

Vorkommen im Gasteinertal: Nacktriedrasen kommen im Gasteinertal nur 2 mal im Gratbereich vor und zwar auf dem Kalkbretterkopf und dem Silberpfennig.

Alpine Silikatrasen . 353

Kennzeichen für den Eintritt in die alpine Stufe der silikatischen Zentralalpen ist das Zurückbleiben u.a. von Grünerlengebüschen (Alnetum viridis) und von Rhododendron-Heiden, sowie der Borstgrasrasen vom Typ Aveno-Nardetum. Vorherrschend werden hingegen Krummseggenrasen und artenreiche Kalk-Blaugras- und Nacktriedrasen, die häufig durch den Viehtritt buckliges oder getrepptes Kleinrelief zeigen. Das Aveno-Nardetum entmischt sich mit zunehmender Höhe zur Carex curvulae-reichen Ausbildungsformen und geht schließlich in der oberen alpinen Stufe über 2400 m in das echte Caricetum curvulae über. Eingestreut finden sich die windharten Teppiche des Loiseleurio-Cetrarietum, die hier ihr Optimum haben.
Biotoptyp (Sbg.1994): Alpine Silikatrasen 3.5.3
Krummseggenrasen (Curvuletum)
Der Krummseggenrasen - Curvuletum curvulae - ist die typische Rasengesellschaft der oberen alpinen Stufe über Silikatgestein, das er großflächig überzieht. Neben der dominierenden Krummsegge - Carex curvula sind für diese Assoziation noch das Zweizeilige Blaugras - Oreochlea disticha, die klebrige Primel - Primula glutinosa, das Kärtner Kreiskraut - Senecio incanus ssp.carniolicus und der Schweizer Löwenzahn - Leontodon helveticus typisch.
Biotoptyp (Sbg.1994): Krummseggenrasen (Curvuletum) 3.5.3.1.
Caricetum curvulae
Curvuletum
Toferer Scharte, Gasteinertal
Archiv : Biotopkartierung
Curvuletum, Korntauern Curvuletum, Honigleiten Krummseggenrasen Krummseggenrasen, Rührkübel Krummseggenrasen, Gamskarlsee Krummseggenrasen, Windschursee Krummseggenrasen, Palfner Kar Krummseggenrasen, Kühkar Krummseggenrasen, Erzwies Krummseggenrasen, Weißenbachtal Krummseggenrasen, Flugkopf
Krummseggenrasen (Curvuletum) 3.5.3.1.

Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Krummseggenrasen - ist im Gasteinertal mit 85 Biotopen vertreten. Sie liegen stets über der Waldgrenze.

Buntschwingelrasen
Der Buntschwingelrasen - Festucetum variae - besiedelt steile, schrofige, aber feinerdereiche Hänge über silikatischem Untergrundgestein. Geprägt wird diese Gesellschaft von den zahlreichen Horsten des Buntschwingels - Festuca varia.
Biotoptyp (Sbg.1994): Buntschwingelrasen 3.5.3.2
Das Festucetum variae scheint im Gasteinertal durch das Caricetum sempervirentis ersetzt . . . ?
Bestand in Steilrinnen und an den Hangoberkanten
Standorte derartiger Bestände sind Steilrinnen und Hangoberkanten, die relativ früh ausapern. Zumeist findet man sie über grobblockigem Rohschutt, auf dem die Bodenentwicklung noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass darauf ein Krummseggenrasen entstehen kann.
Biotoptyp (Sbg.1994): Bestand in Steilrinnen und an den Hangoberkanten 3.5.3.3
Archiv : Biotopkartierung
Stubnerkogel, Silikatrasen Stubnerkogel, Silikatrasen Hangoberkantenbestand Wasingerkopf
Steilrinnen, Hangoberkanten 3.5.3.3

Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Bestand in Steilrinnen und an den Hangoberkanten - ist im Gasteinertal mit 25 Biotopen vertreten. Sie sind am Stubnerkogel und im Nassfeld zu finden.

Felsenschwingelrasen - mit der namensgebenden Art Festuca pseudodura.
Im Bereich des Tauernfensters treten Felsschwingelrasen auf, die durch Festuca pseudodura gekennzeichnet sind. Sie besiedeln dort kalkreichere Böden als das Festuca halleri, sind durch eine Reihe von Kalkzeigern gekennzeichnet und deshalb nur mit Einschränkungen dem Caricion curvulae zuzuordnen.
Der Bestand mit Jacquin's Binse unterscheidet sich vom Felsenschwingelrasen vor allem durch das massive Auftreten der Jacquin's Binse - Juncus jacquinii.
Vorkommen im Gasteinertal: Weder der Felsschwingelrasen noch der Bestand mit Jacquin's Binse sind im Gasteinertal als Biotope kartiert.

Hochgraswiese (Wildheumähder)
Die Hochgraswiese mit Norischem Schwingel - Campanulo-Festucetum noricae - ist in den Zentralalpen über kalkhaltigen Glimmerschiefern, auf denen tiefgründige, gut wasserversorgte, jedoch nicht staunasse, mineralstoffreiche Böden entwickelt sind. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in der subalpinen Stufe. Charakterart ist der Norische Schwingel - Festuca norica, der mit auffallenden Horsten die in oft steilen Flanken wachsenden Bestände prägt. Stete Begleitarten sind das Gemeine Leimkraut - Silene vulgaris, der steifhaarige Löwenzahn - Leontodon hispidus, das Alpenruchgras - Anthoxanthum alpinum, die Scheuchzer Glockenblume - Campanula scheuchzeri, die Kugelig Teufelskralle - Phyteuma orbiculare, der Alpenhornklee - Lotus alpinus und die Immergrüne Segge - Carex sempervirens.
Biotoptyp (Sbg.1994): Hochgraswiese (Wildheumähder) 3.5.3.4
Festuca norica, eine Kleinart aus dem Festuca violacea-Aggregat, ist eine endemische Art der Alpen mit südöstlichem Verbreitungsschwerpunkt. Festuca norica bildet typische Violettschwingelwiesen und ist die beherrschende Grasart der großen Bergmähder auf der Tauern-Südabdachung. Bevorzugt werden mäßig bis sehr steile Südhänge, die Höhenverbreitung ist mit subalpin-unteralpin zu umschreiben.
Archiv : Biotopkartierung
Wildheumähder, Rockfeldalm Wildheumähder, Angertal Hochgraswiese, Schlossalm Hochgraswiese, Schlossalm Wildheumähder, Angertal Wildheumähder, Stubnerkogel Hochgraswiese, Stanzscharte
Hochgraswiese (Wildheumähder) 3.5.3.4

Vorkommen im Gasteinertal: Der Biotoptyp - Hochgraswiese - ist im Gasteinertal mit 38 Biotopen vertreten. Die meisten Biotope sind im Angertal zu finden im Bereich Rockfeldalm und Rührkübel.

Flur des zarten Straußgrases
Die Flur des zarten Straußgrases - Agrostietum agrostiflorae - ist auf steilen, kalkarmen, humosen, gut durchfeuchteten Hängen und teilweise auch über Blockschutt in der subalpinen und unteren alpinen Stufe entwickelt. Das Zarte Straußgras - Agrostis schraderana = Agrostis agrostiflora bildet meist derartig dichte und deckende Bestände, dass Begleitarten kaum nennenswert in Erscheinung treten.
Von Agrostis schraderiana (=Agrostis agrostiflora) beherrschte Urwiesen sind ein besonderes Charakteristikum schneereicher Silikatberge, fehlen aber auch in den kontinentaleren Inneralpen und den Kalkalpen nicht. Der häufigste Standort der Gesellschaft ist die Basis von Ruhschutthalden, auf denen Lawinenschnee lange liegen bleibt. Die Höhenamplitude ist mit 1800 - 2300 m anzusetzen.
Biotoptyp (Sbg.1994): Flur des zarten Straußgrases 3.5.3.5.
Archiv : Biotopkartierung
Straußgrasflur, Bockhart Straußgrasflur, Miesbichlscharte/Kl.Silberpfennig Straußgrasflur, Wasingerkopf Straußgrasflur, Kl. Silberpfennig Straußgrasflur, Türchlwand Straußgrasflur, Weißenbachtal
Straußgrasflur 3.5.3.5.

Vorkommen im Gasteinertal: Die Flur des zarten Straußgrases ist im Gasteinertal mit 12 Biotopen vertreten. Derartige Biotope sind im Frühsommer im Gebirge aufgrund der intensiven grünen Farbe gut auszumachen.

Sonstige alpine Rasen auf Silikat-/Mischgestein
Es handelt sich um kleinflächig-mosaikartig zusammengesetzte Pflanzengemeinschaften, die keinem der sonstigen alpinen Rasentypen klar zugeordnet werden können. Sie kommen häufig über Mischgestein oder basenreichen Schiefern vor. Die Artengarnitur ist reichhaltig und umfasst sowohl Elemente der Silikat- wie der Kalkflora.
Biotoptyp (Sbg.1994): Sonstige alpine Rasen auf Silikat-/Mischgestein 3.5.3.6.
Archiv : Biotopkartierung
Zitterauer Tisch Geißkarkopf, Osthang Schlossalm Zitterauer Tisch Alpiner Rasen, Miesbichlscharte Alpiner Rasen, Rührkübel Alpine Rasen, Rührkübel Alpine Rasen, Gamskarkogel Alpine Rasen, Gamskarkogel Alpine Rasen, Türchlwand Alpine Rasen, Nassfeld Alpine Rasen, Mallnitzer Tauern Alpine Rasen, Kalkbretterkopf
Sonstige alpine Rasen auf Silikat-/Mischgestein 3.5.3.6.
Alpine Rasen, Erzwies Alpine Rasen, Schlapperebenkar Alpine Rasen, Schlossalm Alpine Rasen, Schlossalm Silikatrasen, Kreuzkogel Alpne Rasen, Greilkopf
Sonstige alpine Rasen auf Silikat-/Mischgestein 3.5.3.6.

Vorkommen im Gasteinertal: Sonstige alpine Rasen auf Silikat-/Mischgestein sind im Gasteinertal mit 56 Biotopen vertreten. Derartige Biotope kommen bevorzugt im Angertal und im Nassfeld vor.

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Entsprechend der - Biotopkartierung für Salzburg - bzw. der Kartierungsanleitung, bearbeitet von Günther Nowotny und Hermann Hinterstoisser et al. April 1994 beinhaltet der Biotopkomplex - Alpine Hochlagen an und über der Waldgrenze (inkl. Schutt- und Felsfluren unter der Waldgrenze) - noch die Biotopgruppen - 3.1 Felsspalten- und Mauerfugengesellschaften - 3.2 Steinschutt- und Geröllgesellschaften - 3.3 Alpine Polstergesellschaften - 3.4 Subalpin-alpine Zwergstrauchheiden - 3.6 Schneebodengesellschaften - und die - 3.7 Nivale Typen - . . .
Anmerkung: Der Schlüssel für die - Biotoptypen nach Haeupler & Gavre - bzw. nach Haeupler & Muer (2000) kennt hier entsprechend die terrestrischen Lebensräume T3.4 - Alpine Rasen - und T3.2 - Alpinen Windheiden - gemeinsam mit den Hochstaudenfluren an und über der Waldgrenze.

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Alpine Rasen
© 2010 Anton Ernst Lafenthaler
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