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GF - Pilze im Gasteienrtal: Tintlinge - Coprinaceae
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Pilze Gasteins

Tintlingsartige

Die Tintlinge - Coprinaceae - stellen eine etwas anrüchige Gruppe meist kleinerer Pilze dar. Die meisten Vertreter gedeihen am besten auf Mist verschiedenster Herkunft, wie der wissenschaftliche Name schon ausdrückt (coprinus= Mistling). Teilweise haben sie einen zerbrechlichen Fruchtkörper und im Alter wandeln sie sich zu einer schwarzen Masse um. Trägt man derartige Pilze, insbesondere wenn sie sehr zart sind nach Hause, ist man überrascht über deren rasche Wandlungsfähigkeit - sie zerfließen buchstäblich am Nachhauseweg und sind dann nicht wieder zu erkennen. Die wenig essbaren Arten sind nur im jungen Zustand brauchbar, wie der allseits bekannte Schopftintling, der in vielen Gärten und Wiesen zu finden ist. Da sie leicht und billig zu halten sind, wurden schon manche Arten als Forschungsobjekte berühmt.
Aber nicht nur die Tintlinge - Coprinus - werden dieser Familie zugerechnet; auch die Düngerlinge - Panaeolus - und die große Gruppe der Faserlinge - Psathyrella - haben hier ihren Platz. Als Speisepilze sind sie alle mit wenigen Ausnahmen kaum von Bedeutung.

Kennzeichen
Pilze häufig eher klein, zumindest sehr zart und zerbrechlich mit schlanken Stiel. Im Alter lösen sie sich zu einer schwarzen Flüssigkeit auf, viele aber welken wie andere Pilze auch ohne sich aufzulösen. Das schwärzliche Sporenpulver führt zur Bezeichnung "Dunkelsporer".

Coprinaceae

Allgemeine Merkmale
Pilze schlankstielig. Fleisch faserig. Hut meist höher als breit, oft nicht aufschirmend. Stiel zerbrechlich, unberingt, hohl werdend. Lamellen frei, erst weiß, dann schwarz. Sporenpulver dunkelbraun bis schwarz.

Bestimmungshilfe zu den "Allgemeinen Merkmalen":

Pilz gesellig oder büschelig wachsend. Hut glockenförmig oder eingeebnet, nicht gerieft = Faserlinge, Mürblinge . . .
Hut eiförmig, kegelig oder eben, gerippt bzw. gerieft. Stiel vom Hutgewebe geteilt. Lamellen schwarz, zerfließend. = Tintlinge - Schopftintling . . .
- Weitere Merkmale und Abbildungen im - Archiv - . . .

Schopf-Tintling

Coprinus comatus

Coprinus comatus, Schopf-Tintling Der Schopf-Tintling ist recht häufig im Gasteinertal und nicht selten wächst er im Garten so mancher Hausbesitzer. Meist aber gedeiht er an nicht sehr appetitlichen Stellen wie Müllhalden, Schuttplätzen und Komposthaufen.
Er ist leicht kenntlich an seinen weißen, zartfaserigen Stiel und seinem walzenförmigen, schmalglockigen Hut, dessen Oberhaut aus breiten, am Ende etwas bogig aufgewölbten Schuppen von weißer bis bräunlicher Farbe besteht.

Coprinus comatus, Schopf-Tintling Der Lebenszyklus eines Schopf-Tintling ist charakteristisch. Zunächst ist der Hut unten durch eine Haut abgeschlossen, die später einen vergänglichen Ring bildet. Bis zu diesem Stadium ist der Pilz als Speisepilz gut zu gebrauchen. Wenn die Haut allerdings aufreißt, färben sich die weißen Blätter von unten nach oben rosa, um dann die schwarze Farbe der reifen Sporen anzunehmen. Der ganze Hut wird schwarz und zerfließt zu einer schmierigen, stinkenden Brühe, die abtropft und durch Aas-Insekten weiterverbreitet werden kann. Diese schwarze Masse enthält hauptsächlich Sporen. Werden Tintlinge nicht gleich nach dem Einsammeln verarbeitet, so zerfließen sie schon nach einen Tag und sind damit ungenießbar.

Coprinus comatus, Schopf-Tintling Es fällt nicht schwer, ältere Exemplare stehen zu lassen, zumal immer wieder junge Pilze nachsprießen. Leider ist der Pilz nicht standorttreu, sodass im nächsten Jahr nichts mehr von seiner Existenz zu sehen sein kann.
Verwechslungen mit anderen Pilzen ist nahezu unmöglich. Die geradezu mystisch scheinende, zähe, zerfließende schwarze Masse ist dermaßen beeindruckend, dass es einem schon seltsam erscheint, dass dieser Pilz ein guter Speisepilz sein kann. In Verbindung mit Alkoholgenuss soll der Pilz ein wahrer Teufel sein - Übelkeit, und Erbrechen mit Schwindel bis zum Kreislaufkollaps sind die Folgen.

Pilze Gasteins

Bilder-Archiv
Schofptintling Ring-Düngerling
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Die Artbestimmung und deren Beschreibung ist ohne Gewähr.
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Gastein im Bild - Tintlinge
© 2002 Anton Ernst Lafenthaler
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