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ET - Gasteinertal/Menschenwerke: Mühlen in Gastein, Gmachmühlen u. a.
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Menschenwerke . Gasteinertal

Mühlen in Gastein

Die Gmachl-Mühle

Mühlen, Gmachlmühle

Ursprünglich gab es zwei Betriebsformen für Mühlen, die Mauthmühlen und die Gmach- oder Gmachlmühlen. Mauthmühlen gab es in Bad Bruck, in Hundsdorf, in Kaltenbrunn und im Mühlwinkel (Dorfgastein). Sie waren im Unterschied zu den Gmachmühlen im Besitz der Landesherren, der Erzbischöfe zu Salzburg, und beitragspflichtig.

Die Gmachmühlen wurden im Gasteinertal meist als Gemeinschaftsmühlen betrieben und es soll im 19. Jahrhundert deren 143 Gmachmühlen gegeben haben. Der Name Gmach- oder Gmachlmühle leitet sich vom Wort Gemach ab, da diese immer nur aus einem Raum (Gemach) bestanden. Die Konstruktionsteile sind dabei fast alle aus Holz, so auch das Wasserrad und alle Teile der Kraftübersetzung.

Im Gasteinertal, insbesondere am Westhang waren nur oberschlächtige Mühlen zum Mahlen von Getreide geeignet. Sie hatten ein großes Wasserrad und konnten in Verbindung mit einer technisch ausgefeilten Übersetzung auch mit wenig Wasser betrieben werden.

Mühlen, Stockmühle Die Technik der Stockmühlen hingegen ist eine wesentlich einfachere, benötigt aber ungleich mehr Wasser zum Bewegen des Mühlsteines. Es ist ein hoher Wasserdruck erforderlich, da sich die Wasserkraft direkt auf die Antriebswelle überträgt. Das Wasserrad ist kleiner und wesentlich breiter. Sie wird auch als unterschlächtige Mühle bezeichnet. Da sie eine hohe Wassermenge zum Betrieb benötigt, konnte sie, wenn überhaupt im Gasteinertal nur am schattigen Osthang betrieben werden. Am Westhang war sie nur nach wolkenbruchartigen Niederschlägen in Gang zu bringen und das nur für wenige Stunden. So wurde sie in Gastein scherzhaft auch als "Wolkenbruchmühle" bezeichnet.

Die Rauchberg-Mühle

Erstmal drehte sich das Rad dieser Gmachmühle am Rauchberg im 18. Jahrhundert. Sie stand im Besitz des Rauchberg- und Grußberggutes zu Gastein. Die Rauchberg-Mühle mahlte das Korn bis ca. 1960 und war dann dem Verfall preisgegeben. Sie hat als letzte Mühle ihren Betrieb 1965 eingestellt. Die Rauchberg-Mühle ist eine oberschlächtige Mühle, die selbst mit relativ wenig Wasser den Mühlstein in Bewegung halten kann. Sie befindet sich am Höhenweg - Martin-Lodinger-Weg - beim Rauchberg-Bauern, der sie bis dahin noch betrieben hatte, aber nicht mehr weiter gewinnbringend verwenden konnte.

Im Jahr 1991 wurde auf Anregung eines langjährigen Kurgastes und unter Mitwirkung der heimischen Handwerker die Rauchberg-Mühle von der Gemeinde Bad Hofgastein wieder erneuert und in Gang gesetzt. Im Jahr 2000 wurde die Mühle von Mitarbeitern des Kulturvereins Ladislaus generalüberholt und seitdem weiterhin betreut.
Etwas unterhalb wurde ebenfalls eine Mühle errichtet und zwar als Stockmühle, die ursprünglich nicht hier stand. Sie wurde als Gegenstück zur oberschlächtigen Mühle hier errichtet.

Rauchberg-Mühle Rauchberg-Mühle Stockmühle
Ober- / unterschlächtige Mühle am - Höhenweg
Die Hintermann-Mühle

Hintermann-Mühle, Gasteinertal

In Gadaunern gab es ebenfalls Mühlen und zwar die Hintermann-Mühle, die Toferermühle und die Neureitmühle. Als einzige blieb die Hintermann-Mühle, auch Krug- oder Tamerlmühle erhalten, welche ursprünglich am Gadaunererbach stand, 2009 aber als "Mühlendenkmal" am Straßenrand südlich der Ansiedlung Gadaunern aufgebaut wurde. Es handelt sich um ein oberschlächtiges Mühlenwerk, wobei das Wasser über ein Gerinne etwa beim Radscheitel auf das Mühlenrad fließt und das Gewicht des in den Zellen aufgenommenen Wassers das Rad antreibt. Das Mühlenwerk ist leider nicht mehr zur Gänze erhalten und somit auch nicht mehr funktionsfähig.

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Anmerkung: Die Ausführungen entsprechen denen des Kulturvereins Ladislaus bzw. deren Mitarbeiter - wie
Herrn Wierer Horst - Michael Lindebner - u. a. - die auch den Fortbestand der Mühlen gewährleisten.

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Geschichte Gasteins: Mühlen in Gastein
© 2005 Anton Ernst Lafenthaler
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