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ET - Gasteinertal/Menschenwerke: Kraftwerke, Stromerzeugung
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Menschenwerke . Gasteinertal

Kraftwerke

Kraftwerk Remsach Kraftwerke zur Stromerzeugung sind heute die Domäne der Elektrizitätswirtschaft Salzburgs, vertreten durch die Kraftwerksgruppe Gasteinertal. Frühere Kraftwerke zur Stromerzeugung sind zum Teil verfallen oder blieben wie das der Gewerkschaft Radhausberg ein Dokument vergangener Zeiten. Auch private Kraftwerke waren und sind im Gasteinertal noch anzutreffen, aber nicht mehr in Verwendung.
Den ersten Strom lieferte ein dem Kaiser gehörendes E-Werk. Dieses ermöglichte eine erste Straßenbeleuchtung im Jahre 1887 in Bad Gastein. Später wurde auf der sogenannten "Sonnenwende" ein neues Kraftwerk errichtet. Es befindet sich oberhalb des Bad Gasteiner Wasserfalles an der Straßenkreuzung ins Kötschachtal.

Kraftwerk "Sonnenwende"

Das 1895 erbaute Kraftwerk Sonnenwende befindet sich an der Kötschachtalstraße - oberhalb des Bad Gasteiner Wasserfalles bei der "Hohen Brücke" bzw. beim Haus Sonnenwende, welches bereits abgetragen und durch einen Hotelneubau ersetzt wurde.

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"Sonnenwende" - Bad Gastein
Kraftwerk am Wasserfall

Im Jahre 1914 entstand ein neues E-Werk der Gemeinde Bad Gastein am unteren Wasserfall. Das alte E-Werk am Wasserfall wurde stillgelegt und 1995 an die Gemeinde Bad Gastein verkauft.
Das Kraftwerk am Fuße des Bad Gasteiner Wasserfalles aus dem Jahr 1914 besitzt noch die original ausgestattete Maschinenhalle. Im hinteren Gebäudebereich befinden sich Sammelbehälter des Thermalwassers aus den umliegenden Quellen. Gebaut wurde das Kraftwerk nach den Plänen von Leopold Führer, einem Schüler des Wiener Architekten Otto Wagner. Lange war es das größte Wasserkraftwerk im Land Salzburg. Es steht heute als Industriedenkmal unter Denkmalschutz und gilt als Ort für Kunstschaffende und Austragungsort von Kulturveranstaltungen.

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Kraftwerk am Wasserfall - Bad Gastein
Kraftwerk der Gewerkschaft Radhausberg

Nach Auflösung der ersten Gewerkschaft Radhausberg 1907 wurde eine zweite Gewerkschaft unter Führung von Dr. Ing. Karl Imhof gegründet, der anlässlich des Bahnbaues nach Gastein gekommen war. Er trieb den Stollenbau im Siglitztal voran und errichtete 1914 ein Kraftwerk im Nassfeld. Dabei wurde eine Druckrohrleitung vom Bockhartsee in das Nassfeld gelegt und dort mit dem Kraftwerk der Gewerkschaft Radhausberg verbunden.

Kraftwerk, Gewerkschaft Radhausberg Kraftwerk, Gewerkschaft Radhausberg
Gewerkschaft Radhausberg, erbaut 1914
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Kraftwerksgruppe Gasteinertal

Nassfeld . Böckstein . Remsach

Die Kraftwerksgruppe Gasteinertal umfasst die Kraftwerke Nassfeld, Böckstein und Remsach. Die Gruppe erzeugt nach Fertigstellung des Jahresspeichers Bockhartsee 264 Millionen kWh Strom.

Kraftwerk Nassfeld
Die SAFE, die das der Gemeinde Bad Gastein gehörende E-Werk übernommen hatte, erbaute in den Jahren 1978 - 1982 Kraftwerke in Böckstein und im Nassfeld. Diese erhalten ihre Wasserkraft durch die Aufstauung des unteren Bockhartsee und aus einer Wasserzuleitung aus dem Rauriser Tal durch einen Wassertunnel und durch eine Aufstauung der Nassfelder Ache mittels einer Staumauer, die am Eingang zum Nassfeld errichtet wurde. Das Wasser des Bockhartsees wird durch unterirdische Druckstollen zuerst zu den Turbinen des Kraftwerkes in Nassfeld und dann weiter zu den Turbinen des Kraftwerkes Böckstein geleitet . . .

Kraftwerk Nassfeld Kraftwerk Nassfeld Kraftwerk Nassfeld, Gasteinertal
Kraftwerk Nassfeld, erbaut 1980 - 1982
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In den Jahren 2006-2007 wurde durch ein unterirdisches, fast 2 km langes Kavernensystem das Speichervolumen des bestehenden Tagesspeichers Nassfeld auf 230.000 m3 erweitert. Durch die weitere Aufstauung des unteren Bockhartsee (Erhöhung des Damms um rund 8,5 m) wurde das Fassungsvermögen des Jahresspeichers Bockhartsee um 3,6 Mio. m3 vergrößert.
Vom Staubecken Nassfeld, welches im Sommer 2006 von ursprünglich 56.000 m3 auf 216.000 m3 vergrößert wurde, kann das Wasser wieder zurück zum Bockhartsee gepumpt werden. Dabei wird eine Isogyre-Pumpturbine verwendet. Das ist eine Francis-Spiral-Turbine mit zwei Turbinenlaufrädern. Für die Stromerzeugung wird das obere Laufrad verwendet, zum Pumpen hinauf zum Bockhartsee das untere Laufrad. So muss die Laufrichtung der Turbine beim Umschalten zwischen Pump- und Turbinenbetrieb nicht umgekehrt werden (Information der Salzburg AG).

Kraftwerk Böckstein
Das Kraftwerk Böckstein wurde 1978 - 1981 erbaut, gemeinsam mit dem Kraftwerk Nassfeld. Zuletzt folgte in den 90er Jahren der Bau das Kraftwerkes Remsach (Kraftwerksgruppe Gasteinertal). Das Kraftwerk Böckstein nutzt den großen Höhenunterschied zwischen Nassfeld und Böckstein aus . . .

Kraftwerk Böckstein
Kraftwerk Böckstein, erbaut 1978 - 1981

Das Kraftwerk Böckstein entspricht einem Tagesspeicherkraftwerk mit einer durchschnittlichen Jahreserzeugung von 111.000 MWh. Dabei findet eine Francisturbine mit vertikaler Welle Verwendung. Der Tagesspeicher im Nassfeldertal weist einen Nutzinhalt von 216.000 m3 auf, die Bruttofallhöhe beträgt 455,51 m. Das Kraftwerk weist als Besonderheit eine platzsparende Innenraumschaltanlage mit Isolierglas auf, anstatt einer 110-KV-Freiluftschaltanlage (lt. Angaben der Salzburg AG).

Kraftwerk Remsach
Im Jahre 1993 begannen die Arbeiten für das neue SAFE-Kraftwerk Remsach. Dabei wurden sämtliche untertägige Bauwerke im Zentralgneis geführt. Das Kraftwerk nutzt direkt das Unterwasser des Kraftwerkes Böckstein sowie den Anlaufbach und den Angerbach zur Stromerzeugung. Zur Verringerung des unerwünschten Schwalles in der Gasteiner Ache wurde ein Schwallausgleichsbecken mit 100.000 m3 geschaffen.

Kraftwerk Remsach SAFE-Kraftwerk Remsach Kraftwerk Remsach
Kraftwerk Remsach, erbaut 1993 - 1996
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Über 4 km lange Druckstollen wurden im Jahre 1994 fertiggestellt Ein zweiter Stollen vom Angerbach mit einer Länge von fast 3 km wurde im Jahr darauf fertig. Beide Stollen haben einen Durchmesser von 3,2 m und wurden in Höhe des Streitbergbauern im sogenannten "Wasserschloss" vereinigt. Von dort aus führt ein 760 m langer Druckschacht in das eigentliche Kraftwerk Remsach am Talboden. Die Druckfestigkeiten der kompakten Gesteine betrugen bei den untertägigen Bauwerken erreichten bis zu 300 MN/m2.
Das Kraftwerk wird durch 2 Francisturbinen mit vertikaler Welle betrieben. Die durchschnittliche Stromerzeugung beträgt 102.000 MWH pro Jahr.

E-Werk Bad Hofgastein

1905 wurde in Hofgastein ein gemeindeeigenes E-Werk gebaut, das man 1923/24 erweiterte und 1963 durch ein leistungsfähigeres ersetzte.

E-Werk Bad Hofgastein
E-Werk Bad Hofgastein
Achenstauanlage Klammstein

1938-1940 entstand die Achenstauanlage am Eingang der Klamm mit einer Stollen- und Druckrohrleitung zum Aluminium-Werk in Lend/Salzachtal.

Achenstauanlage Klammstein Achenstauanlage Klammstein Achenstauanlage Klammstein
Achenstauanlage in Klammstein - Bildgalerie
SAFE-Kraftwerk Angertal

1939/40 entstand das SAFE-Kraftwerk am Ausgang des Angertales, welches Baumeister - Franz Xaver Franzmair - aus Bad Hofgastein zu seinen öffentlichen Aufträgen zählen konnte. Beim Bau dieses Elektrizitätswerkes wurden 1941 auch französische Kriegsgefangene dienstverpflichtet. Im Jahre 1995 wurde dann im Zuge der Errichtung des Kraftwerkes Remsach das Laufkraftwerk Angertal außer Betrieb gesetzt.

Umspannwerk Angertal Umspannwerk Angertal Umspannwerk Angertal Umspannwerk Angertal, Bad Hofgastein
Umspannwerk Angertal - Bildgalerie -
Schautafel, Kraftwerk Nassfeld Schautafel, Bockhartsee Schautafel, Bockhartsee
Schautafeln : Nassfeldertal / Bockhartsee
Weiterführende und verwandte Themen :
• Menschenwerke : Montane Werksanlage - Nassfeld
• Menschenwerke : Liftanlagen - nach 2000
• Dokumentation : Karl Imhof - Unterbaustollen

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Quellen: Die Informationen wurden teilweise dem Buch
"Gastein und seine Geschichte" von S.Hinterseer und L.Krisch entnommen
sowie verschiedenen Broschüren der Salzburg AG.

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Kraftwerke im Gasteinertal
© 2007 Anton Ernst Lafenthaler
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