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GA12 - Tiere im Gasteinertal: Hühnervögel - Raufußhühner
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Hühner

Hühnervögel

Galliformes

Die Hühnervögel - Galliformes - haben kurze und runde Flügel und machen beim Auffliegen ein lautes Geräusch. Alle sind sie Bodenbrüter. Unterschieden werden Raufußhühner und Fasanartige.
Unser größtes Raufußhuhn ist der Auerhahn - Tetrao urogallus - der bei uns insbesondere im Frühjahr bei der Balz weit zu hören und nicht selten auch anzutreffen ist. Das Schneehuhn wie das Haselhuhn hingegen versteckt sich gerne und ist sehr scheu. Ein Birkhuhn kann schon einmal aufgeschreckt oder im Flug beobachtet werden. Alle sind sie Raufußhühner.
Als Wildform unseres Haushuhnes gilt das Bankivahuhn, welches den Zwerghuhnrassen am meisten ähnelt. Die Wildhenne besitzt dabei weder einen sichtbaren Kamm noch Kehllappen. Der Wildhahn erhält bei der Sommermauser stets ein besonderes Ruhekleid. Dabei wirft er die langen, gebogenen Schwanzfedern ab und verliert auch die schmalen, langen Schmuckfedern des Halses und des Bürzelbehanges. Der aufrecht stehende Kamm schrumpft stark. Nur bei urtümlichen Haushuhnrassen kann man noch diesen sommerlichen Federwechsel beobachten. Als Nutztier wird bei uns das Haushuhn - Gallus gallus - und selten der Truthahn gehalten.
Drei Gruppen von Hühnern soll es bereits zu Beginn der Rassezüchtung in Europa gegeben haben und zwar die den Bankivas ähnlichen Landhühner mit weißen Ohrscheiben und weißschaligen Eiern; die schweren, lockerbauschig befiederten asiatischen Cochins mit roten Ohrscheiben und gelblich-bräunlichen bis braunen Eiern und die straff befiederten Kampfhühner mit aufgerecktem muskulösem Körper, roten Ohrscheiben und ebenfalls gelblich-bräunlichen Eiern.
Bereits 1500 v. Chr. gelangten gezüchtete Hühner über Indien nach Vorderasien. In Griechenland sind Haushühner seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen. Im frühen Mittelalter waren sie dann in Europa wichtige Fleischlieferanten. Eier waren dabei eine Delikatesse und wurden auch als Zahlungsmittel verwendet.
Im Gasteinertal gibt es neben den wenigen wildlebenden Hühnervögeln wie dem Auerhahn, dem Schneehuhn, dem Haselhuhn und dem Birkhuhn auch allerlei Haushuhnrassen, die nicht nur der Eier oder des Fleisches wegen, sondern auch als Liebhaberei gehalten werden.
Haushuhn Haushuhn Kopf des Hahnes
Hühnervögel als - Nutztiere - im Gasteinertal

Der Auerhahn

Tetrao urogallus
Tetrao urogallus Der Auerhahn - Tetrao urogallus - hat eine Gesamtlänge von 110 cm und ein Gewicht bis 6 kg. Charakteristisch sind die stiftförmigen Horngebilde an den Krallen, wie sie auch anderen Raufußhühnern eigen ist. Die Männchen haben einen Kinnbart und sind schwarz, zum Teil schillernd, mit grünen Brustfleck. Die Flügel sind dunkelbraun. Die "Rose" über den Augen schwillt (Männchen) bei der Balz an. Die Weibchen sind braun, dunkel gebändert mit rotbraunem Halsfleck. Auerhühner sind recht anspruchsvoll in der Nahrungswahl, auch wenn sie sich im Winter mit Kiefernnadeln (bis 24 kg pro Winter) begnügen, wobei Steinchen im Magen diese zerreiben. Knospen, junge Triebe und insbes. Beeren (Heidelbeeren), sowie Larven, Fliegen und Würmer sind ihre bevorzugte Nahrung.
Die Küken sind gar an Waldameisen als Nahrungsmittel angewiesen und wo diese fehlen, sind die Auerhuhnbestände stark zurückgegangen. Nicht zuletzt deshalb ist eine Wiederansiedlung zum Scheitern verurteilt. Die Balzspiele des Auerhahns sind bekannt; das Balzlied besteht aus wetzenden, klappenden, schnalzenden Tönen. Der Hahn fängt mit der Morgenbalz gewöhnlich schon in der Frühdämmerung an, wobei er seine Balzarie jeden Morgen bis zweihundert Mal wiederholt; in der Hochbalz sogar bis sechshundert Mal (?). Kommt es zur Paarung mit Birkhühnern, was schon hin und wieder vorkommt, so werden diese Mischlinge Rackelhühner genannt.

Das Birkhuhn

Lyrurus tetrix
Das Birkhuhn - Lyrurus tetrix - ist wahrlich schwer aufzuspüren und nur Frühaufsteher und geduldige Wanderer bekommen es im freien Gelände zu sehen.
Der Hahn weist eine Gesamtlänge bis zu 50 cm auf. Der Schwanz ist beim Männchen leierförmig und die Federn glänzend blauschwarz, Flügelbinde und Unterschwanzdecken weiß mit sehr kräftigen roten Rosen über den Augen.
Die Henne misst bis 40 cm. Der Schwanz ist hinten schwach eingebuchtet. Die Weibchen sind braun gebändert mit weißer Flügelbinde, wobei der weiße Flügelspiegel im Flug weithin auffällt. Das Birkhuhn bewohnt bei uns den oberen Waldrand bzw. kommt oberhalb der Waldgrenze in der offenen Landschaft der Almen vor.

Alpenschneehuhn

Lagopus mutus
Alpenschneehuhn Das Alpenschneehuhn - Lagopus mutus - hat ein schneeweißes Winterkleid, lediglich die Schwanzfedern sind schwarz mit weißen Spitzen. Die Männchen haben vor und hinter dem Auge einen schwarzen Strich. Es bewohnt steiniges, felsiges, baumloses Gelände. Sie ernähren sich von den Knospen und Spitzen fast aller Alpenkräuter, insbesondere von Alpenschaumkraut und Steinbrecharten. Im Winter kommen Fichtennadelspitzen hinzu. Insekten können sie aus der Luft erhaschen oder picken sie auf. Sie graben im Winter tiefe Gänge im Schnee um an Futter zu kommen. Ab Juni werden sechs bis zehn Eier gelegt, diese sind rostgelb und dunkel gepunktet. Die Henne brütet allein, der Hahn bleibt aber immer in der Nähe.
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Gastein im Bild - Raufußhühner
© 2002 Anton Ernst Lafenthaler
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