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Siedlungsgeschichte

Harbach . Laderding

Auch Harbach und Laderding gehört mit Luggau zu den ganz alten Siedelgebieten des Tales, wie Sebastian Hinterseer in seinem Buch "Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins" schreibt. Das beweist u.a. auch die Nennung von Laderting im ältesten bayrischen Urbar von 1224 und die Bezeichnung einiger Güter als Neusiedelgüter, die darauf schließen lässt, dass ein Großteil der anderen Lehen bereits früher bestanden hat. So wird Leonhart Zeller auf dem Brandlhäusl als ein "Newseßing" bezeichnet oder die Besitzer der Augüter Nr. 10 und 11 als "Coloni de Aw".

Harbach = Haus Nr. 1 - 20

Taxergut, Harbach » Das Taxergut Nr. 1 «
auch "Guett Täxach, insgemein halbes Guett genannt", früher zum Domkustodie gehörig, wahrscheinlich aus einer Verstuckung des Schocklehens 1764 entstanden. Möglicherweise stand das ältere Gut gleichen Namens früher oberhalb des Loitlbauers im sogenannten Taxergarten, wo sich um 1880 auch noch Gewölbe fanden. Name seit 1350. Dazu gehört das Haus Nr. 2
Frühe Besitzer: Plonich de Tachsach 1350

» Das Halbe Täxergut Nr. 2 «
zu Harbach oder Untertaxenhäusl (renoviert 1934), ein Haus und Stallung bewilligt am 3.1.1793 bzw. "ein Frey Spatium nächst an der Landstraßen, wo für die beim hochfürstl. Handlfuhrwerk benötigten 2 Pferde eine Stallung und Wagenhütten dem Jacoben Leyerer, Handelsfuhrmann, 1770 bewilligt worden".
Frühe Besitzer: Jakob Leyerer, Handelsfuhrmann 1770

» Das Taxerbrandstattgut Nr. 3 «
oder Guett Prandstatt der Domdechantei. Wirtschaftsneubau 1956, danach Umbauten.
Frühe Besitzer: Georg Tächser 1497

» Das Schmidgut Nr. 4 «
mit Schmidgerechtsame, bewilligt lauf Cammerbefehl von 1635. Eine Wohnung wurde 1647 aufzusehten bewilligt. Neue Schmiede um 1956.
Frühe Besitzer: Mich. Wennger 1635

» Das Brandlhäusl Nr. 5 «
mit "ainer Hofstat und Pointen".
Frühe Besitzer: Hannß Präntl u. ux. Elise Weidingerin 1689

» Das Fleißgütl Nr. 6 «
oder eine Hofstatt und Garten, das Schneiderhäusl genannt
Frühe Besitzer: Hannß Prannath 1571

» Das Aberggütl Nr. 7 «
oder Schockhäusl
Frühe Besitzer: Joh. Aperger 1797

» Das Dorngassenhäusl Nr. 8 «
"In der Dorngassen bey der Luggauer Brucken".
Frühe Besitzer: Thom. Schock 1750

» Das Krämeranwesen Nr. 9 «
mit "Hofstath, Pachofen und Holzhitten", dem Brandlhäusl Nr. 5 und Geschäftshaus Nr. 26 (erbaut 1950) u. Wohnhaus Nr. 30.
Frühe Besitzer: Leonhart Zeller (ist ain newßeßing) - und Eble, 1834 schreibt: "In Harbach ist ein Bauer, Namens Kramer, welcher mehrere Pferde, Alpenwagerln, und selbst einen gedeckten Gesellschafftswagen besitzt, und damit häufig den Anforderungen der Gäste, sowohl zu Berg-, als Landreisen dient."
- heute: Krämerhof -

» Das Kollergut Nr. 10 und 11 «
oder "Oberharbach" genannt (Hof gebaut 1813, haus gebaut 1814). Abgebrannt 1972, Wohn- und Wirtschaftsneubau an anderer Stelle (etwa 50 m weiter südöstlich) 1972 - 1977 neu errichtet.
Frühe Besitzer: die Michelin 1456 (sitzt hinterdem Pfarrer ze Lawffen).
- heute: Kollerbauer -

» Kollerhäusl Nr. 11 «
ist 1813 abgebrannt. Zum Kollerlehen gehörte in früheren Zeiten wahrscheinlich auch: Das Reichslechen oder Ertlgut zu Oberharbach mit folgenden noch feststellbaren Besitzern: Joh. Gruber 1844 u.a. Dazu gehörte ebenso Das Brigithäusl, "ain Häusl, Gärtl und Mädl Perlegg genannt, so auf Anboth aus dem Kollerlehen gebrochen worden" (heute nur noch der Garten hinter dem Haus bekannt).
Frühe Besitzer: Xtian Lechnerin 1745

» Das Voglzulehen Nr. 12 «
auch Vogler- oder Kollergut und lange Zeit bei diesem als Zulehen (benannt wahrscheinlich seit 1497). Mit Wohnhaus Nr. 27 u. Nr. 28.
Frühe Besitzer: Gillig Vogler 1497

» Das Klammreithgut Nr. 13 «
oder Guett Clammreuth, auch Schloß-Klammreit genannt, weil es seit langer Zeit zum Weitmoserschloß gehört. Früher als Zulehen beim Kollergut. Christian Koller 1720 als Besitzer und Emigrant genannt.
Frühe Besitzer: Fridel Preims (sitzt hinter dem Nußdorffer).
Dazu gehörte das Gut Unterklammreit oder Hindterklammreuth, von dem heute nur noch eine Weide existiert, mit folgenden Besitzern: Jos. u. Maria Gruber, Kampberg u.a.

» Das Glanzengut Nr. 14 «
oder Loitlgur um 1880 abgebrannt, 1941 renoviert.
Frühe Besitzer: Mich Moser 1738
- heute: Loitlgut -

Walchgut, Harbach » Das Walchgut Nr. 15 «
oder Grundherrnlechen, öfter auch Grundtherrnlechen genannt mit dem Restöcklehen und dem Estergütl als Zulehen. Das Estergütl war aber in früheren Zeiten an Feldern noch größer als das eigenlichte Walchgut. Erweiterungsbauten 1965. Name seit 1350.
Frühe Besitzer: Peter Prunot, Walch 1496, Jockel der Walch 1350
Dazu gehören als Zulehen das Haus Nr. 16

» Das halbe Grundherrenlechen Nr. 16 «
oder Guett Restöcklehen, oder Guett Nyderharbach
Frühe Besitzer: Caspart (sitzt hinter dem Mawttner) 1456

» Das Schockzulehen Nr. 17 «
wahrscheinlich das alte Heigl- oder Felderlehen zu Niederharbach, heute "Schiermer" genannt, abgebrannt 1901.
Frühe Besitzer: Wolf Hewgl (sitzt hinter dem Mawttner) 1350

» Das Hanselgut Nr. 18 «
Frühe Besitzer: Egidi Höhenwarter 1616

» Das Rohrmoosgütl Nr. 19 «
wahrscheinlich das frühere Plaierlechen, heute "Rueppen" genannt, 1901 abgebrannt, zum Schock gehörig (Name seit 1442).
Frühe Besitzer: Jorg Rormoser 1442

» Das Schockgut Nr. 20 «
früher auch "ain Guett im Täxach, das Muerler oder Schiermeierlechen" genannt (Name seit 1538 bzw. 1480). Das Gut brannte am Fronleichnamstag 1901 ab. Haus und Stall wurde neu aufgebaut.
Frühe Besitzer: Cristan Schirmer 1496, Nykolaus Schyermer 1480.

Laderding = Haus Nr. 1 - 12

» Pirchnergut Nr. 1 «
Name seit 1657, ebenso bezeichnet als "auch ain Riedllehen".
Frühe Besitzer: Veit Pürkhner 1657

» Das Gaberlgut Nr. 2 «
auch Gut Unterladerting "under Laydrächting". ebenso "Moser- oder Riedlmoßlechen" genannt oder einfach Riedllechen.
Frühe Besitzer: Wisento des Landering 1350

» Sommeraugütl Nr. 3 «
Frühe Besitzer: Mathias Riser 1657
heute: Lacknergut

» Das Sagschneidergütl Nr. 4 «
auch Rindlechen genannt. Nach dem Verzeichnis der Realgewerbe stand hier zu Laderting "am Achenfluß eine Saag, die jetzt auf der hfstl. Frey ist".
Frühe Besitzer: Hans Peyerl, Sagschneider zu Laderting 1737
heute: Kranabetter

» Das Riesergütl Nr. 5 «
(Name seit 1657) auch 2. Riedlgut genannt. Neubau: Stall u. Wohnhaus 1975/76.
Frühe Besitzer: Andree des Mulners sun 1425

» Das Bindergütl Nr. 6 «
oder Pindterlechen zu Ober Laidrätting, gehörte als Zulehen zum Gute Körr am Laderding Nr. 12 und wird 1773 als baufälliges Haus und Hofzimmer bezeichnet.
Frühe Besitzer: Mathias Reiter 1701

» Aschergut Nr. 7 «
auch Felding oder halbes Ascherlguett genannt (Name seit vor 1500); heute Michlbauer "dient zur ewig gestifteten Mittwochmeß zu Dorff". Michlbauer Jakob Gruber ließ am Talabschluss eine Kapelle errichten. Wirtschafts-Neubau 1972.
Kastristen gilt als Zulehen zum Michlbauer.
Frühe Besitzer: Jacob Ascherler 1497

» Das Fazigut Nr. 8 «
auch Guett Lädrating geheißen oder Guett Laidreitting; abgerissen 1956. Der Neubau wurde daneben errichtet.
Frühe Besitzer: Andre Rimsach 1425, Hainrich Praitenebner de Ob' Laidratting, fil. Strazzary de Laidratting und Hainrich Strazzer 1350

» Das Schröckgut Nr. 9 «
auch Guett Oberlaidratting, Schröcklechen genannt (Name seit 1497).
Frühe Besitzer: Georg Schreckher 1497

» Das Oberaugut Nr. 10 «
Frühe Besitzer: Friedrich v. Mitterkirchen u. sein sun Seibot geben ihr rechtes Aigen zu Awe (Kastvn),
100 Käse in die Oblay (Domkapitel) mit vollem Zubehör und sei es grobes Tuech, Schafe, Wein, Pf. o. a. im Tausch mit dem Fuchshaus in Salzburg.

» Das Unteraugut Nr. 11 «
früher mit dem Oberaugut vereint, beschrieben als "Coloni de Aw".
Frühe Besitzer: Nycol de Awe, Moln 1350. Im Jahre 1312 schenkt Seybot von Mitterkirchen der Oblai des Salzb. Domkapitels das Gut Au in der G., dessen jährliche Renten 200 Käse und 7 Ellen grauen Tuches waren.
heute: Aubauer

» Das Kompgut Nr. 12 «
eigentlich 2 Güter, die beide als Zulehen zu Oberkampberg gehörten. Das Kompgut, auf 1.249 m Seehöhe glegen, war noch bis 1956 bewohnt. Danach war es dem Verfall preisgegeben.
Frühe Besitzer: Jacob Schirbler an dem Champ 1350

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Anmerkung: Die Textstellen wurden auszugsweise dem Buch - "Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins"
von Sebastian Hinterseer, 1977 - entnommen. Die alte Schreibweise wurde beibehalten. Beschreibung ohne Gewähr.

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© 2009 Anton Ernst Lafenthaler
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