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A2ara - Fauna/Gasteinertal: Arachnida, Araneae - Echte Spinnen - Artenzahl: 16
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Familia

Arachnida

Spinnentiere

Die Spinnentiere gehören zu den ältesten Landtieren überhaupt und sind dementsprechend Luftatmer, wobei die Kiemen durch Einstülpung zu Fächerlungen und später zu Röhrentracheen wurden. Alle Spinnentiere haben sogenannte Cheliceren. Das sind kleine Scheren, Klauen (evtl. mit Giftdrüse) oder Stilette. Die Spinnentiere werden in 9 Ordnungen eingeteilt - u.a. die auch bei uns vorkommenden Aranae (Webespinnen), die Acari (Milben) und die Opiliones (Weberknechte). Es sind derzeit weltweit etwa 50.000 Arten bekannt!

Morphologie

Spinne, Skizze Körpergliederung: Die Spinnen gliedern sich in einen Vorder- und einen Hinterleib (Pro- und Opisthosoma), welche durch eine starke Einschnürung gegeneinander abgesetzt sind. Die ursprüngliche Gliederung des Hinterkörpers ist bei vielen Spinnen noch durch ein Zeichnungsmuster auf der Rückseite erkennbar.
Cheliceren: Das 1. Beinpaar dient dem Ergreifen der Nahrung. Sie sind häufig als Scheren (= Cheliceren) ausgebildet und bei den Webspinnen mit Giftdrüsen versehen.
Das 2. Beinpaar (= Pedipalpen) dient dem Tasten oder dem Fangen der Beute. Sind die Cheliceren klein, so sind diese als große fangbeinartige Pedipalpen ausgebildet.
Das 3. - 7. Beinpaar kennzeichnet die eigentlichen Laufbeine (4 Stabbeine). Sie inserieren immer am Vorderkörper; der Hinterkörper ist beinlos.
Augen: Die ursprüngliche Zahl von 8 Augenpaaren ist teils verringert bzw. reduziert; extreme Höhlenspinnen haben keine Augen mehr. Anstelle der Facettenaugen treten Linsenaugen. Als Hautsinnesorgane finden sich Tast- und Vibrationshaare.
Wichtig! - Antennen oder gegeneinander mahlende Mundwerkzeuge (= Mandibeln) wie es bei den Insekten typisch ist kommen NIEMALS vor.

Araneae . Echte Spinnen

Kennzeichen: Vorder- und Hinterkörper durch eine starke Einschnürung gegeneinander abgesetzt und durch einen Stiel beweglich miteinander verbunden. Vorderkörper mit Bauch- und Rückenplatte. Am Hinterende liegen die Spinnwarzen.
Die ursprüngliche Zahl von 8 Augenpaaren ist teils verringert; extreme Höhlenspinnen haben überhaupt keine Augen mehr. Die Cheliceren sind 2-gliedrig mit Giftdrüse. Die Pedipalpen sind den Laufbeinen ähnlich, jedoch kürzer und tasterartig. Die Extremitäten des Hinterleibs sind reduziert oder umgebildet zu Fächerlungen. Die Laufbeine sind 7-gliedrig mit 2 oder 3 Fußkrallen an den Endgliedern. Laufspinnen haben Hafthaarsohlenpolster.

Beutefang: Alle Spinnen ernähren sich von Tieren und dabei fast immer von Gliederfüßern. Nur die bei uns nicht vorkommenden Vogelspinnen (begleiten allerdings manchmal Bananenlieferungen) bewältigen auch Eidechsen und kleine Wirbeltiere. Eine kleine Gruppe baut Netze; alle anderen jagen oder warten geduldig auf Beute. Umherschweifende Spinnen ziehen einen Sicherheitsfaden hinter sich her, den sie gelegentlich auch am Boden anheften. Die eigentlichen Fallensteller, welche Stolperfäden ausspannen und in Mauerritzen und Erdlöcher lauern, sind standorttreu. Zum Teil können sie sackförmige Wohngespinste hervorbringen.
Die Spinnfäden sind extrem dünn. Die feine Fangwolle mancher Spinnen misst nur 0,000015 mm. Andere produzieren regelrechte Klebefäden (cribellate Spinnen), wobei die Fäden winzige Klebetröpfchen tragen.
Die Weberknechte sind natürlich ebenfalls Spinnentiere; sie werden bei den - Opiliones - vorgestellt.

Arten der im Gasteinertal vorkommenden Spinnentiere alphabetisch geordnet . . .
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ARCHIV - Beschreibung einzelner Arten
Araneidae
Mehrere 100 Arten! Mittelgroße bis große träge Spinnen mit meist stark behaartem rundlichem bis ovalem Hinterleib, der eine charakteristische Zeichnung trägt. Einige Arten mit 1 Höckerpaar auf dem Hinterleibsrücken. Laufbeine kräftig, stark bestachelt (bes. bei den Weibchen). Die vordere Augenreihe dicht am vorderen Stirnrand. Kreuzspinnen sind im Gelände leicht an den artspezifischen typischen Radnetzen erkennbar. Diese bestehen aus zahlreichen Radien und einer Fangspirale mit Klebtropfen. Häufig ist das Netz durch einen Signal- oder Sicherheitsfaden mit einem benachbarten Schlupfwinkel verbunden. Die meisten Arten bauen Radnetze mit geschlossener Nabe (z.B. Araneus), andere mit offener Nabe - oder sie bauen ein zusätzliches breites Seitenband ein, das vielleicht Tarnfunktion besitzt.
Aculepeira carbonaria Aculepeira carbonaria
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Ähnlich der Eichenblatt-Radspinne. Die Grundfärbung des Hinterkörpers ist schiefergrau mit weißen Punkten. Die Eichenblattzeichnung ist seitlich scharf schwarzgrau abgesetzt. In alpinen Blockschutthalden über 2000 m Höhe. In den Zentralalpen häufig. Die Art spannt ihre weit ausladenden Radnetze vorwiegend frei zwischen großen Gesteinsblöcken aus. Tagsüber sitzt sie meist in der Netzmitte.
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Kühkar, Gasteinertal am 30.6.2006
Araneus ceropaegius, Gasteinertal Araneus ceropaegius
Aculepeira ceropaegius
Eichenblatt-Radspinne
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KL. 6 - 14 mm. Opisthosoma ohne Höcker, länger als breit; längsoval, an beiden Enden zugespitzt. Das Hinterende ragt über die Spinnwarzen hinaus. Der Hinterkörper ist vergleichsweise schmal und hoch, nach hinten etwas zugespitzt. In Seitenansicht ist die Hinterleibsspitze deutlich über die Spinnwarzen hinaus verlängert. Die Grundfarbe ist gelblich mit sehr kontrastreichem, schwarzem und weißem Zeichnungsmuster, welches an ein Eichenblatt erinnert. Die gelblichen Seiten des Hinterkörpers sind mit feinen, dunklen Punkten und Strichen gezeichnet.
Lebensweise: Vorwiegend in offenen, sonnigen Gelände, sowohl auf Trockenrasen als auch auf Feuchtwiesen, auch in Wäldern und offenen Stellen und sogar Getreidefeldern. Weit verbreitet vor allem im Bergland bis auf 2500 m Höhe.
Siehe auch die - Fotogalerie . . .
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Leidalm 14.07.2001 // Poserweg 2006 // Rastötzenweg, Gasteinertal 2005
Araneus diadematus, Gasteinertal Araneus diadematus
Kreuzspinne
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KL bis 17 mm. Opisthosoma oben vorn in der Mitte mit hellen, oft dunkel gerahmten Fleck (oder Fleckenpaar, manchmal ganz hell). Sie bleibt am Tag in der Mitte des Radnetzes und lauert auf Beute. Verfängt sich ein Beutetier, so stürzt sich die Spinne darauf und beißt sie mit den Kieferklauen, wobei gleichzeitig Gift injiziert wird. Für uns Menschen ist die heimische Kreuzspinne harmlos.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Präaualm/Gasteinertal am 12.08.2001
Araneus diadematus, Gasteinertal Araneus spec.
Kreuzspinne
Art ?
Farbe tief schwarz mit weißer Zeichnung. KL etwa 1 cm.
Art unbekannt!
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Reedsee/Gasteinertal am 21.07.2003
Araniella Araniella alpica
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Hinterleibsunterseite dunkelolivgrün mit 4 großen, gelben Flecken, die im Quadrat stehen. Laufbeine und Vorderkörper glänzend braun. Die Männchen haben einen einfärbigen Körperrücken. Die Männchen werden bis 4 mm lang, die Weibchen 6 mm.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Rastötzenalm/Gasteinertal am 25.07.2005
Araniella, Gasteinertal Araniella spec. Nur 6 heimische Arten! - Hinterleib ohne Foliumzeichnung, mit dunklen (bis zu 5) Punktpaaren auf dem Rücken. Der Hinterkörper ist intensiv gelbgrün oder grün gefärbt. Weitere Arten lassen sich durch die Anzahl der schwarzen Punkte am Hinterleib, sicher aber nur durch den Bau der Genitalien unterscheiden.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Heinreichalm/Dorfgastein am 19.6.2004
Larinioides cornutus Larinioides (cornutus)
Schilfradspinne
Das Männchen erreicht 6-8 mm, das Weibchen 9-13 mm Körperlänge. Die Färbung kann variieren, meist aber ist der Vorderkörper graubraun, der Hinterkörper in der Grundfärbung weißlich. Vorn auf seiner Oberseite befindet sich ein dunkler, nach hinten erweiterter Keilfleck mit einer breiten, hellen Umrandung, die nach hinten deutlich breiter wird. Die hintere Hälfte der Oberseite wird von einer dunklen, seitlich scharf abgesetzten und in der Mitte aufgehellten Blattzeichnung eingenommen. Manchmal sind die hellen Zeichnungen rot gefärbt.
Lebensweise: Im feuchten, offenen Gelände, besonders häufig an Gewässerufern. Im Gebirge selten höher als 1000 m. Die Spinne baut ihr Fangnetz zwischen Gräsern und höheren Kräutern, auch im niedrigen Gebüsch. Das Radnetz zeigt nur etwa 15- 20 Radien. Tagsüber hält sich die Spinne in einem sehr dicht ausgesponnen, nach unten offenen Schlupfwinkel auf. Dieser ist außen mit Pflanzenteilen maskiert und erinnert in seiner kokonartigen Form etwas an den Gespinstsack des Dornfingers. Die Spinne erneuert meist ihr Netz am Abend. Ähnliche Art: Larinioides folium.
Fundort: Kühkar auf etwa 1800 m Seehöhe - Artbestimmung unsicher!
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Kühkar, Gasteinertal am 30.6.2006
Zilla diodia Zilla diodia
Zwergradnetzspinne
Männchen bis 2 mm, Weibchen bis 4 mm lang. Hinterleib von oben gesehen eiförmig, seine größte Breite im Schulterbereich. Vordere M-Augen kleiner als die hinteren M-Augen. Körper und Laufbeine weiß behaart. Vorderkörperrücken hellgelb mit feinem, schwarzen Randsaum. Kopfteil verdunkelt. Sternum hellgelb, mit feinem schwarzen Randsaum. Hinterleib weiß-grau: Zeichnung dunkelbraun. Charakteristisch ein querliegendes, großes weißes Dreieck im 1. Drittel des Hinterleibrückens. Unterseite des Hinterleibes dunkel, mit 2 nach hinten konvergierenden weißen Streifen. Senkrechtes Netz mit mehr als 50 Radien. Sonnige Standorte. Spinne sitzt mit angezogenen Beinen auf der großen Netznabe, ein Schlupfwinkel fehlt.
Fundort: Bad Hofgastein, Hausmauer - Artbestimmung unsicher!
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Kühkar, Gasteinertal am 3.7.2013
Lycosidae
Die Wolfsspinnen (Lycosidae) sind mittelgroße Spinnen von dunkler Gesamterscheinung. Die Augen bilden 3 charakteristisch angeordnete Querreihen, von denen die vordere aus 4 sehr kleinen Augen besteht, während die 2. und 3. Reihe von den viel größeren Augen der hinteren Augenreihe gebildet werden. Sie weben keine Netze. Die Beute wird freilaufend erjagt, indem diese vorsichtig angeschlichen und im Sprung ergriffen wird oder ihr am Eingang einer selbstgegrabenen kurzen Erdröhre sitzend aufgelauert wird. Umherlaufende Arten ziehen einen Seidenfaden nach sich, der u.a. den Männchen das Auffinden der geschlechtsreifen Weibchen erleichtert (Signalfaden). Der meist linsenförmige Eikokon wird vom Weibchen 4-6 Wochen an den Spinnwarzen umhergetragen. Die Jungen werden dann ca. 1 Woche auf dem Rücken getragen. Über 2500 Arten, davon 66 heimisch.
Acantholycosa, Gasteinertal Acantholycosa Die 2 Vorderbeinschienen mit 4-5 auffallend langen Stachelpaaren. Vorderkörperrücken dunkel, ohne parallele helle Längsbinden. Die 4 Arten (Gebirgs- und Hochgebirgsformen) sind nur an den äußeren Geschlechtsorganen bestimmbar. Nahe verwandt zur Gattung PARDOSA. Sie sind dunkel gefärbt und auffällig langbeinig. Die 3 mitteleuropäischen Arten kommen nur in den höchsten Lagen einiger Mittelgebirge bzw. in den Alpen vor. Der hier hellblaue Eikokon wird mitgetragen.
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Palfnerkar, Bad Gastein 30.6.2007
Alopecosa cuneata, Gasteinertal Alopecosa cuneata Körper gedrungen. Laufbeine kurz. Vorderkörperrücken außer der hellen M-Binde mit einem durchgehenden weißen Randstreifen. Hinterleibsrücken oft mit hellerem Spieß- oder Herzfleck. Kopfteil deutlich breiter als das trapezförmige Augenfeld (= Alopecosa).
KL: 7 mm (Weibchen 8-9 mm). Männchen zeigen auffällige, blasenartige Anschwellung der Vordertibien.
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Palfner Heimalm, Bad Gastein 30.6.2007
Trochosa, Gasteinertal Trochosa (terricola) Das besonderes Merkmal der Gattung liegt auf dem Prosomarücken: Das helle, mediane Längsband zeigt in der vorderen Hälfte jederseits eine flache Ausbuchtung, in der jeweils ein kurzer, dunkler Streifen liegt. Beim Männchen sind die Tibien und Metatarsen schwarz gefärbt. Nur der Bau der männlichen Taster erlaubt eine sichere Artbestimmung.
Männchen selten zu sehen. Weibchen laufen oft auch am Tag umher.
Artbestimmung unsicher !
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Maierhofen, Dorfgastein am 14.04.2006
Philodromidae
Die Laufspinnen (Philodromidae) weisen eine Körperlänge von 2 - 10 mm auf. Körper eher flach, mit Fieder- und Schuppenhaaren bedeckt. Laufbeine seitlich gerichtet und mehr oder weniger gleich stark. Das 2. Laufbein ist meist am längsten. Laufbeine mit 2 Klauen und Hafthaarbüschel. Fußglieder außerdem unterseits mit bürstenartigem Haftbesatz (Scopula).
Tibellus oblongus, Gasteinertal Tibellus oblongus Körper etwas abgeflacht, ausgesprochen schmal und langgestreckt. Hinterleib mindestens 3 x so lang wie breit. Vorderkörper und Hinterleibsrücken mit durchgehendem dunklen M-Strich auf blassgelbem Grund, der sich bis zum Ende des Hinterleibs fortsetzt. Auf dem Hinterkörper liegen ein bis zwei dunkle Punktpaare.
In Ruhelage spreizen sie ihre Beine nicht seitlich ab wie die übrigen Arten, sondern sie strecken beide vorderen Beinpaare nach vorn, das hintere nach hinten und umklammern mit dem dritten Beinpaar die Unterlage. Dadurch sind sie an Pflanzenstängeln und auf Grashalmen hervorragend getarnt.
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Präaualmweg, Gasteinertal 24.04.2007
Pisauridae
Die Raubspinnen (Pisauridae) sind mit nur 3 Arten in Mitteleuropa vertreten! - Merkmale: Die 4 größeren Augen der hinteren Reihe bilden ein Trapez, die 4 kleinen vorderen eine Querreihe. Der Größenunterschied der vorderen und hinteren Augen ist wenig deutlich (DD: Wolfsspinnen). KL: 9-22 mm lang. Sie bilden keine Netze; die Nahrung wird erjagt. Eikokon groß und rund (wird mit den Cheliceren getragen). Einige Arten können über das Wasser laufen oder aber auch untertauchen.
Pisaura mirabilis Pisaura mirabilis
Listspinne
Raubspinne
Hinterleib von oben gesehen nach hinten zugespitzt. Vorderer Körperrücken mit breiten, dunklen M-Streifen, die durch eine helle schmale Linie längsgeteilt wird und mit einem Haarbüschel zwischen den hinteren Augen endet. Markant ist ein dreieckiger dunkler Fleck, der von den Cheliceren bis zu den hinteren Mittelaugen reicht und an den Seiten scharf weißlich begrenzt wird.
Die Spinne überwintert halbwüchsig. Sie häutet sich im Frühjahr im Mai zum letzten Mal. Die Tiere sind oft in der Sonne mit angedrücktem Leib und ausgebreiteten Beinen anzutreffen. Meidet Höhen über 1.000 m Seehöhe.
Anmerkung: Diese Spinne konnte ich auf 1.300 m (Huberalm) im Schutt auf einem Kalkstein vorfinden.
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Kögerlalmweg, Gasteinertal 29.05.2013
Salticidae
Über 5000 Arten, heimisch etwa 70! Kleine bis mittelgroße Spinnen: 2 - 12 mm lang. Die Augengröße und die Augenstellung ist charakteristisch für die Familie. Körper gedrungen. Laufbeine kurz und kräftig (Sprungvermögen). Grund Farbe dunkelbraun oder schwärzlich. Vielfach buntfärbig, z.T. auch helle oder metallisch schimmernde Schuppenhaare. Einige Arten ahmen die Körpergestalt von Ameisen und Käfern nach. Wärme- und sonnenliebende tagaktive Tiere. Die Beute wird optisch wahrgenommen und verfolgt, angeschlichen und aus kurzer Entfernung angesprungen und durch einen Biss gelähmt.
Die Springspinnen sind durch ihre untersetzte, kurzbeinige Körpergestalt und ihre besonders leistungsfähigen Augen gut charakterisiert. Vorn an der Stirn liegen nebeneinander 4 scheinwerferartig vergrößerte Augen, an jeder Seite des steil abfallenden Kopfteils hintereinander zwei weitere, deutlich kleinere. Das auffallend vergrößerte, mittlere Frontalaugenpaar entspricht gewissermaßen zwei Teleobjektiven: die beiden Netzhäute können vor und zurückgeschoben werden und so ein scharfes Abbild des angepeilten Objekts entwerfen. Da die Netzhäute auch seitlich verschoben werden können, vermag die Spinne außerdem ihren Blickwinkel zu verändern, ohne sich selbst zu bewegen. Die Geschlechter sind in Färbung und Zeichnung verschieden.
Salticus scenicus, Gasteinertal Salticus scenicus
Zebraspringspinne
Fam: Salticidae - Springspinnen sind ausgesprochene Augentiere; sie jagen umherschweifend und springen ihre Beute an.
Männchen bis 5 mm lang, Weibchen bis 6 mm. Grundfärbung schwarzbraun, mit kontrastreicher, aus weißen Schuppenhaaren gebildeter Querbänderung. Auf dem Hinterkörper diese Querbänder etwa so breit wie die dunklen Zwischenräume. Beine undeutlich hell-dunkel gefleckt. Männchen mit sehr langen, schräg nach vorn gerichteten Cheliceren.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Böckfeldalm/Gasteinertal 3.5.2005
Theridiidae
Die Körperlänge der Kugelspinnen beträgt etwa 1-10 mm. Hinterleib kugelförmig. Laufbeine relativ kurz (außer die Vorderbeine beim Männchen). Charakteristisches Familienmerkmal ist eine Reihe gesägter Borsten auf der Unterseite der letzten Fußglieder des 4. Laufbeines. Männchen haben am Vorderkörperende beiderseits eine Schrillleiste.
Enoplognatha lineata Enoplognatha ovata
Enoplognatha lineata
Symbol Corpus
KL 6-7 mm. Sternum gelblich mit schwarzen M-Strich und feinen dunklen Randsaum. Hinterleib weißgelb, auf dem Rücken 4-5 feine schwarze Punktpaare. Farbvarietäten: Hinterleib mit zusätzlich 2 roten Längsstreife oder ganz rot. Laufbeine weißgelb, lang die 1. Laufbeinschiene mit schwarzen Endring.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Angertal/Gasteinertal am 9.7.2005
Thomisidae
Heimisch etwa 40 Arten! KL 5-11 mm; die Krabbenspinnen bauen keine Netze. Meist belauern sie die Beute im Gestrüpp oder auf Blüten. Körper gedrungen, kurz und oft flach, nur mit einzelnen Haarborsten und/oder Keulenhaaren bedeckt. Laufbeine seitwärts gerichtet. Das 1. und 2. Laufbein ist bedeutend länger und stärker als das 3. und 4. Laufbein. Hinterleib beim Weibchen oft breit 3-eckig. Laufbeine mit 2 Krallen. Klauenbüschel und Hafthaare fehlen. Tagaktiv! Die Beute wird von der Bissstelle her ausgesaugt, ohne das diese zerkaut wird. Die Männchen sind viel kleiner und oft anders gefärbt als die Weibchen. Der Körper ist generell gedrungen und eher flach, nur von einzelnen Haarborsten und Keulenhaaren bedeckt. Die Laufbeine sind seitwärts gerichtet.
Misumena vatia Misumena vatia
Veränderliche Krabbenspinne
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Fam: Thomisidae - Krabbenspinnen
Opisthosoma hinten gerundet. Vordere und hintere Seitenaugen jederseits auf gemeinsamen Hügel. Mittelaugen bilden ein Quadrat. Weibchen hellgrün, weiß oder gelb - KL: 7-11 mm. Hinterleib mitunter fein rot gestreift. Männchen viel kleiner (3-4 mm). Meist auf Blüten.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Rastötzenalmweg/Gasteinertal am 25.07.2005
Xysticus Xysticus
(audax)
Krabbenspinne
mit Beute
Unscheinbar braun oder grau gefärbte Krabbenspinnen, die auf dem Hinterkörper meist eine in der Mitte aufgehellte, durch Querstriche zerteilte Blattzeichnung tragen. Das Mittelaugen-Viereck ist breiter bis ebenso breit wie lang, die Bestachelung des Körpers besteht nur aus zugespitzten Haaren.
Das Dreieck am Vorderkörper reicht nicht so weit nach hinten und endet ohne dunkle Spitze.
Artbestimmung unsicher !
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Bildnachweis © Anton Ernst Lafenthaler - Astenalm, Gasteinertal 7.7.2007
Thomisidae Art ?
Krabbenspinne
Fam: Thomisidae - Krabbenspinnen.
Die vorderen 2 Beinpaare sind viel länger als die beiden hinteren. Krabbenähnlicher Habitus. Promotum vorne gerade abgestutzt. Tarsen unterseits ohne Büschel von verdickten Hafthaaren.
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Foto: © Anton Ernst Lafenthaler - Poserhöhe/Gasteinertal am 25.05.2003
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Fauna/Gasteinertal: Arachnida - Spinnentiere
© 2007 by Anton Ernst Lafenthaler
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